Stoffstrombilanz | 27. Juni 2025

Bürokratieabbau: Bundesregierung schafft Stoffstrombilanz ab

Die Bundesregierung hat einen wichtigen Schritt zur Entlastung der landwirtschaftlichen Betriebe verabschiedet.

Am Dienstag (24.0682025) beschloss das Bundeskabinett die vollständige Aufhebung der Stoffstrombilanzverordnung. Damit entfällt eine seit Jahren kritisierte Vorschrift, die Betriebe vor erhebliche bürokratische Herausforderungen stellte.

Der Schritt ist Teil der im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zum Abbau von Bürokratie in der Landwirtschaft. Laut Bundesregierung wird erwartet, dass die Abschaffung der Stoffstrombilanz eine Entlastung von rund 18 Millionen Euro für die landwirtschaftlichen Betriebe mit sich bringt.

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer kündigte einen „bürokratiearmen Ersatz“ an, der den Vorgaben des EU-Rechts gerecht werden soll. Konkrete Details zur Ausgestaltung stehen derzeit noch aus. Klar ist jedoch: Die neue Regelung soll praxistauglich sein und keine neuen Belastungen für die Betriebe mit sich bringen.

WLV Bild

Diese Entscheidung ist nicht nur ein Signal der Entlastung, sondern auch ein Vertrauensbeweis in die landwirtschaftliche Praxis. Wir sehen darin die Chance, gemeinsam an schlankeren und wirkungsvollen Regelungen zu arbeiten – im Interesse von Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Praxisnähe.

Hubertus Beringmeier
Bauernpräsident in Westfalen-Lippe

Unverändert in Kraft bleibt die Düngeverordnung, die weiterhin den fachgerechten und umweltschonenden Einsatz von Düngemitteln regelt. Zudem arbeitet das Bundeslandwirtschaftsministerium an einem Wirkungsmonitoring, um die Vereinbarungen mit der EU-Kommission einzuhalten und mögliche Vertragsverletzungsverfahren zu vermeiden.

Dass der Weg zur Abschaffung nun frei ist, wertet der WLV als Ergebnis langjähriger und konsequenter Verbandsarbeit. In zahlreichen Gesprächen, Stellungnahmen und Fachveranstaltungen hatte der Verband wiederholt auf die Unverhältnismäßigkeit der Stoffstrombilanzverordnung hingewiesen. Die Aufhebung der Stoffstrombilanz unterstreicht, dass die berechtigten Anliegen der Branche nun Gehör finden.