Nutztierhaltung | 12. Januar 2024

Bullenhaltung steht vor großen Herausforderungen

Fröhliche Gesichter nach einem informativen und kurzweiligen Abend beim WLV.

40 junge Landwirte und Landwirtinnen trafen sich am Donnerstag (11. Januar) zur Diskussion über das Thema „Zukunft der Nutztierhaltung“. Auf dem Hof Richter in Havixbeck stand die Haltung von Bullen im Vordergrund.

Junglandwirt Johannes Richter gab einen spannenden Einblick in seinen neuen Bullenmaststall für 200 Bullen auf Stroh der Haltungsstufe 3. Durch moderne Technik, beispielsweise einen neuen Einstreuroboter mit automatischen Ballenmagazin, hofft er, Arbeitszeit und Material einsparen zu können.

Anschließend stellte Theresa Averbeck, Referentin beim WLV für den Rinderbereich, die Entwickelungen am Rindfleischmarkt und die politischen Rahmenbedingungen vor. Dabei führte Sie in die aktuellen nationalen und europäischen Themen ein, die die Bullenhalter betreffen. So plant die EU, mit der Verschärfung der Transportverordnung die Dauer von Tiertransporten zu verkürzen.

Christoph Telohe von der VVG in Lüdinghausen ergänzte dies mit seinen Erfahrungen aus der aktuellen Nutztiervermarktung. So rät er den Junglandwirten, erst dann in Haltungsstufe 3 zu investieren, wenn die Mehrerlöse pro kg Rindfleisch den Umbau auf Haltungsstufe 3 decken. Aktuell sei das nicht der Fall und die Nachfrage nach Fleisch aus Haltungsstufe 2 bleibe aufgrund des Kaufkraftverlustes weiterhin bestehen.

Dazu erklärt Theresa Averbeck, dass es auch durch den Rückgang an Frischetheken in Discountern zu weniger Absatz an teurem Rindfleisch kommen könnte. Teurere Produkte würden eher an Frischetheken verkauft werden.

Im Anschluss wurde intensiv über die Zukunft der Bullenhaltung und Haltungsstufe 3 diskutiert. Dabei wurden neben Risiken aber auch Chancen für junge Betriebsleiter:innen sichtbar wie beispielsweise ein guter Absatzmarkt.