9. Dezember 2022

Wie steht es um das Image der deutschen Landwirtschaft?

Alle fünf Jahre untersucht der Verein i.m.a. e.V. das Image der deutschen Landwirtschaft. Bei der aktuellen Umfrage wurden 2.225 Personen online befragt. Hier gibt es die wichtigsten Aussagen über das Ansehen von Bäuerinnen und Bauern.

Was denkt die Gesellschaft über die Landwirtschaft. Diese stets wiederkehrende Kernfrage durchzieht alle Meinungsumfragen, die der i.m.a e.V. seit Jahrzehnten von Demoskopen ermitteln lässt. Die repräsentativen Umfragen, durchgeführt von renommierten Markt- und Meinungsforschungsinstituten, spiegeln die Ansichten der Bevölkerung zu vielen Aspekten der Landwirtschaft, Ernährung und Schulbildung wider. Alle Ergebnisse gibt es hier im Detail.

Landwirtschaft: Garant der Ernährungssicherheit

Im Themenfeld "Image der Landwirtschaft" wurde gefragt nach dem Interesse der Bundesbürger an der Landwirtschaft. Woher stammen Ihre Vorstellungen und Informationen ? Glauben die Befragten, dass die Landwirtschaft in Deutschland auch in Krisenzeiten in der Lage ist, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten?

Hier die wichtigsten Erkenntnisse

  • 56 Prozent der Bundesbürger, die Mehrheit der Bevölkerung, vertraut darauf, dass die deutsche Landwirtschaft auch in Krisenzeiten die Ernährungssicherheit gewährleistet.

  • 93 Prozent der Befragten vertreten die Auffassung, dass eine angemessene Entlohnung für landwirtschaftliche Erzeugnisse Voraussetzung dafür ist, dass auch künftig die Ernährungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden kann.

  • 84 Prozent der Befragten votieren dafür, den Bauern und Bäuerinnen mehr Freiheiten bei der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zu gewähren.

  • Es werden weniger Umwelt- und Artenschutzauflagen für landwirtschaftliche Flächen und weniger Nachweispflichten für Landwirte von sechzig bzw. 59 Prozent der Befragten als Voraussetzungen für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit genannt.

  • Etwa die Hälfte der Bevölkerung plädiert dafür, auf Ackerland keine Photovoltaik-Anlagen zu errichten.

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Der Beruf des Landwirts gilt als systemrelevant

Im Themenfeld "Bäuerinnen und Bauern" wurde nach der Anerkennung in der Bevölkerung gefragt. Welche Eigenschaften wünschen sich die Befragten von deutschen Landwirten? Und wie werden sie von ihnen wahrgenommen?

Hier die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Nach Arzt und Pfleger steht der Beruf des Landwirts an dritter Stelle der Berufe, die auch in Zukunft eine große Bedeutung für die Bevölkerung haben.

  • 66 Prozent der Bevölkerung bezeichnen den Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel als stärkstes Problem, mit dem die Landwirte zu kämpfen haben.

  • Dass auch die Bauern und Bäuerinnen unter dem Klimawandel leiden, haben 59 Prozent der Bevölkerung erkannt.

  • Dass Bürokratie und politische Vorgaben die Arbeit der deutschen Landwirte erschweren, wissen mittlerweile 52 Prozent der Befragten.

  • Und immer noch die Hälfte der Bevölkerung nennt eine unsichere Preis- und Einkommenssituation sowie Schwierigkeiten bei der Nachfolgeregelung eines landwirtschaftlichen Betriebs als Probleme der Landwirte.

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Klimaschutz: Bundesbürger würden lieber speisen statt reisen

Im Themenfeld "Konsum und Ernährung" geht es um das Ernährungsverhalten der deutschen Bevölkerung. Was beeinflusst das Ernährungsverhalten am stärksten? Worauf könnte man für den Klimaschutz verzichten? Wie reagieren die Befragten auf steigende Lebensmittelpreise?

  • Um das Klima zu schützen würde die Mehrheit der Menschen Einschränkungen hinnehmen, jedoch nicht auf den Verzehr von Fleisch und Wurst oder das Autofahren verzichten.

  • Auf die Frage, zu welchen Einschränkungen die Menschen bereit wären, um das Klima zu schützen, stehen Flugreisen mit 45 Prozent an erster Stelle.

  • Dagegen sind gerade einmal acht Prozent der Verbraucher bereit, für den Klimaschutz auf den Verzehr tierischer Nahrungsmittel wie z.B. Käse oder Milch zu verzichten.

  • Beim Verzehr von Fleisch und Wurst sind es mit 15 Prozent ein wenig mehr Befragte, die darauf verzichten würden, um das Klima zu schützen.

  • Angesichts steigender Lebensmittelpreise geben 77 Prozent der Verbraucher an, weniger Lebensmittel wegzuwerfen.

  • 70 Prozent kaufen bevorzugt Sonderangebote, 62 Prozent häufiger als bisher preiswerte Lebensmittel.

  • Auch der Verzicht auf bekannte Markenprodukte und eine angepasste Vorratshaltung sind für jeweils 56 Prozent der Verbraucher Mittel, um den steigenden Kosten zu begegnen:

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Schulische Bildung: Landwirtschaft & Ernährung brauchen höheren Stellenwert

Im Themenfeld "Schulische Bildung" wird gefragt nach dem Stellenwert von Landwirtschaft und Ernährung im Unterricht. Wird den Kinder nach Meinung der Befragten ein realistisches Bild vermittelt? Und: Sollen im Unterricht vielleicht sogar Themen der Landwirtschaft verpflichtend behandelt werden?

Hier die wichtigsten Erkenntnisse

  • Themen der Landwirtschaft müssen Pflichtstoff im Schulunterricht werden – fordern mehr als drei Viertel der Bevölkerung.

  • Alle den Befragten vorgeschlagenen potenziellen Themen für den Schulunterricht wurden als relevant erachtet.

  • Nahezu die gesamte Bevölkerung in Deutschland wünscht sich, dass Schulkinder im Unterricht über eine gesunde und ausgewogene Ernährung aufgeklärt werden. Hoch ist auch die Zustimmung zu Umweltthemen, den Auswirkungen der Globalisierung, der Welternährung und der Rolle der Landwirtschaft in der Volkswirtschaft.

  • Themen der Erneuerbaren Energien finden bei jungen Zielgruppen mehr Zuspruch als bei der Altersgruppe zwischen 30 und 39 Jahren.

  • Außerschulische Lerngebote auf den Bauernhöfen finden eine breite Zustimmung quer durch alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen.

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