Energiewende | 1. Juli 2024

Das Solarpaket 1: Was ist drin für die Landwirtschaft?

Im Online-Webinar am 3. Juli (19.00 Uhr) zeigt der Bauernverband die Chancen auf, die das Solarpaket 1 für landwirtschaftliche Investoren hat.

Im Zuge der Energiewende hat die Bundesregierung das sogenannte "Solarpaket 1" auf den Weg gebracht. Dieses Maßnahmenpaket zielt darauf ab, die Nutzung von Solarenergie in Deutschland signifikant zu erhöhen.

Das Solarpaket 1 umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen. Zu den wichtigsten gehören:

  • Förderprogramme und finanzielle Anreize: Einführung neuer und Erweiterung bestehender Förderprogramme für private Haushalte, Unternehmen und Kommunen, um Investitionen in Solaranlagen zu erleichtern.

  • Steuerliche Vergünstigungen: Anpassungen im Steuerrecht, um Investitionen in Solarenergie attraktiver zu gestalten.

  • Regulatorische Anpassungen: Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für die Installation von Solaranlagen, insbesondere auf Dächern von Wohn- und Gewerbegebäuden.

  • Netzintegration und Speicherlösungen: Förderung von innovativen Speichertechnologien und die Verbesserung der Netzintegration, um eine stabile und effiziente Nutzung der Solarenergie zu gewährleisten.

Das Solarpaket 1: Was ist drin für die Landwirtschaft?

Welche Chancen das Solarpaket 1 für landwirtschaftliche Betriebe bietet, stellt der WLV in einem Webinar vor.

Teilnehmer

  • Thomas Schoppe, Projektleiter WLV-S land.solar

  • Theresa Kärtner, DBV-Referentin für Erneuerbare Energien

  • Luca Ruhnke, Projektassistent

Die Referenten erklären im Webinar am 3. Juli (19.00 Uhr), was für landwirtschaftliche Betriebe im Solarpaket 1 drin ist!

Das Webinar findet als Teams-Konferenz statt. Teilnehmen kann man sowohl über die Teams-App (Download der Teams-App) als auch über den Web-Browser.

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Im Interview

Thomas Schoppe
Projektleiter der WLV-S land.solar
thomas.schoppe@wlv.de

Wie steht der WLV zum Thema Freiflächen Photovoltaik?
Es gibt ein Positionspapier zum Thema Freiflächen PV vom 17.08.2023. Wichtig ist, dass alles dafür getan werden muss, landwirtschaftliche Flächen für die landwirtschaftliche Produktion zu nutzen und Freiflächen PV Projekte maßvoll umzusetzen. Dennoch möchten wir Landwirte bei dieser Thematik unterstützen und es ihnen ermöglichen, von dieser Entwicklung zu profitieren.

Inwiefern war und ist der WLV mit dem Thema konfrontiert?
Landwirte mit Flächen entlang Autobahnen, Bahntrassen oder auch anderen Kulissen wenden sich an den WLV. Investoren kommen auf Flächeneigentümer zu, um Flächen für Freiflächen-Photovoltaik-Projekte zu pachten. Hierzu beraten unsere Steuerfachleute und Juristen der jeweiligen Kreisstellen, indem Sie in aller Regel die Nutzungsverträge prüfen. Dazu kann ich an dieser Stelle auch nur ausdrücklich raten.

Seit wann gibt es die WLV-S land.solar und warum wurde diese gegründet?
Entstanden ist Sie im Herbst 2021. Es gab immer mehr Landwirte.,die sich mit dem Gedanken auseinandergesetzt haben, Projekte selbst umzusetzen und gegebenenfalls selbst zu betreiben. Die steigende Anfrage führte dazu, eine eigene Abteilung zu gründen. So entstand die WLV-S land.solar.

Was macht die WLV-S land.solar genau?
Zunächst einmal versuchen wir, Landwirte einen Eindruck zu diesem Thema zu vermitteln.

In einem Erstgespräch lässt sich oft schon grundsätzlich herausarbeiten, inwiefern es für den einen oder anderen Landwirten sinnvoll sein kann, sich dem Projekt zu nähern und es in Angriff zu nehmen.

Was passiert dann?
Falls der Landwirt das Projekt angehen möchte und uns beauftragt, führen wir als WLV-S land.solar in aller Regel einen Standortcheck durch.

Dieser vermittelt den Landwirten schon einmal einen Eindruck von der Wirtschaftlichkeit als auch einen Einblick, ob landesplanerische, regionalplanerische oder andere Auflagen oder Schutzzonen einer Durchführung entgegenkommen. Und nicht unerwähnt bleiben sollte die Netzverträglichkeitsprüfung. Das Potential der Netzverfügbarkeit ist einer der entscheidenden Faktoren ob es sinnvoll ist ein Projekt umzusetzen.

Diese Dinge werden beleuchtet. Der Standortcheck kann auch für Landwirte interessant sein, die ein Projekt nicht selber umsetzen möchten. Sie erhalten einen Überblick über ihre Kulisse und haben gegebenenfalls eine gute Verhandlungsbasis, falls es zu einer Verpachtung oder ähnlichem kommt.

Wie geht es nach einem positiven Ergebnis des Standortchecks weiter?
Nun hat der Landwirt oder Flächeneigentümer die Möglichkeit, mit uns das Projekt in die weitere Projektphase zu bringen.

Liegt er in einer baurechtlich privilegierten Kulisse entlang einer Autobahn oder einer zweigleisigen, überregionalen Bahntrasse können wir bei der Genehmigungsplanung und Umsetzung unterstützen. Baurechtlich privilegiert sind auch Agri-PV Anlagen auf einer Projektgrößen von 2,5 ha in einem räumlich funktionalen Bezug zum landwirtschaftlichen Betrieb.
Gibt es auch planungsrechtlich andere Projekte die die WLV-S land.solar begleitet?

Ja. Neben planungsrechtlich privilegierten Projekten begleiten wir viele Projekte, die per Bauleitplanung umgesetzt werden sollen.

Das Solarpaket 1 ist verabschiedet. Gibt es wichtige Impulse für die Freiflächen-Photovoltaik?
Es gibt einige Punkte die sich bestimmt auf die weitere Entwicklung auswirken. Ein Beispiel ist die Agri PV. Hierüber ist in der Vergangenheit in der Theorie sehr viel gesprochen und debattiert worden. Nur war diese PV Form ökonomisch in vielen Fällen nicht interessant.

Das Solarpaket 1 beinhaltet unter anderem, dass Agri-PV-Anlagen, Parkplatz-PV-Anlagen und andere “besondere Solaranlagen” im neuen Gesetzestext gesonderte Berücksichtigung finden. So erhalten diese einen höheren Vergütungssatz durch das EEG als reguläre Freiflächenanlagen. Im Jahr 2024 sind das 2,5 Cent/kWh mehr (§ 48 Abs. 1b EEG). Das kann im Einzelfall einen ökonomisch interessanten Ansatz bieten.