DBV: EU-Kommission regelt den Bodenschutz an den Erfordernissen vorbei

Sehr kritisch sieht der Deutsche Bauernverband den von der EU-Kommission vorgestellten Entwurf für ein Bodenüberwachungsgesetz. „Landwirtschaftliche Böden müssen nicht vor den Bauern geschützt werden", betont Bauernpräsident Joachim Rukwied.
Vielmehr müssten wertvolle landwirtschaftliche Flächen vor Umnutzung, Überbauung und Versiegelung für Siedlungen und Verkehrsflächen geschützt werden. "Der Erhalt fruchtbarer Böden ist unsere Existenz- und Arbeitsgrundlage und liegt im fundamentalen Eigeninteresse von uns Landwirten und Grundeigentümern", machte Rukwied deutlich.
EU-Vorschläge haben keinen echten Nutzen
Der Schutz der Böden sei bereits heute über eine Vielzahl von europäischen und nationalen Regelungen gesichert. Die Vorschläge der EU-Kommission für ein Bodenüberwachungsgesetz führten daher nur zu bürokratischen Doppelregelungen ohne echten zusätzlichen Nutzen.
Stoppt den Flächenfraß
Wer es mit dem Bodenschutz ernst meine, müsse zuallererst den Flächenfraß wirksam reduzieren. Nach wie vor werden in Deutschland rund 55 Hektar pro Tag für Siedlungen, Gewerbegebiete und Straßen in Anspruch genommen. Sie gehen für die Natur und die Erzeugung von Nahrungsmitteln dauerhaft verloren.
"Der Vorschlag der EU-Kommission sieht hierfür jedoch keine konkreten Instrumente zur Reduktion vor und regelt daher vollkommen an den Erfordernissen vorbei“, so Rukwied.