Solarpaket I | 14. Juli 2023

DBV gegen Eingriffe beim Eigentum für den Anschluss von Solar- und Windparks

Der Bauernverband setzt auf private Verhandlungsprozesse für den Anschluss von Solar- und Windparks ans Stromnetz.

Das Solarpaket I sieht eine Duldungspflicht von Grundeigentümern für Anschlussleitungen zwischen Solar- und Windparks sowie Umspannwerken vor. Der Bauernverband äußert sich ablehnend.

DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken kritisiert, dass im Referentenentwurf des sogenannten Solarpaketes I des Bundeswirtschaftsministeriums solch eine Duldungspflicht vorgesehen ist. „Wir setzen weiter auf private Verhandlungsprozesse, die sich bisher flächendeckend bewährt haben", sagte Krüsken. Die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagene Entschädigung von 5 Prozent des Verkehrswertes sei nichts als eine Provokation für die Grundeigentümer."

Eine Duldungspflicht würde nach DBV-Einschätzung den Anschlussprozess nicht beschleunigen, sondern verzögern. Der Verband warnt vor einer weiteren Negativ-Debatte in der Energiewende, mit der private Grundeigentümer für die Energiewende fast entschädigungslos in ihren Eigentumsrechten beschnitten werden sollen. Krüsken sagte: "Wir fordern die Bundesregierung auf, diesen unverhältnismäßigen und verfassungsrechtlich fragwürdigen Eingriff in das Eigentum zu unterlassen.“

Die Stellungnahme enthält auch weitergehende Vorschläge zu steuerlichen Fragen, zum Ausbau von Agri-PV und Moor-PV und zum Entfall naturschutzrechtlicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Die Kabinettbefassung des Gesetzentwurfes ist dem Vernehmen nach für den 26. Juli vorgesehen.