DBV und DJV fordern Einstieg in aktives Bestandsmanagement

Der günstige Erhaltungszustand des Wolfes für Deutschland ist laut Experten mittlerweile erreicht. Beim Fachforum auf der IGW erneuerten Landwirte und Jäger ihre Forderung nach einem aktiven Bestandsmanagement für den Wolf.
Auf Basis der Kriterien der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ist der Wolf in Deutschland nicht mehr gefährdet. Dies bestätigte Professor Dr. Dr. habil Sven Herzog auf dem Fachforum des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des Deutschen Jagdverbandes (DJV).
Die Belastungsgrenze der Weidetierhalter ist erreicht
"Die negativen Folgen der Ausbreitung des Wolfes in Deutschland sind allein mit Herdenschutzmaßnahmen nicht mehr beherrschbar. Die Bundesregierung ist gefordert, den guten Erhaltungszustand des Wolfes nach Brüssel zu melden und in ein Bestandsmanagement einzusteigen. Ein vorbeugender Herdenschutz erfordert eine aktive Regulierung des Wolfes“, erklärt Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des DBV und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd.
„Die Europäische Kommission ist bereit, den Schutzstatus für den Wolf zu lockern, damit ein flexibleres Management möglich ist, ohne den günstigen Erhaltungszustand zu gefährden. In fast allen EU-Staaten ist der Wolfsbestand stabil oder nimmt zu. Die Bundesregierung muss Wort halten und das regional differenzierte Bestandsmanagement endlich umsetzen“, erklärt DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke im Rahmen des gemeinsamen Fachforums auf der Grünen Woche in Berlin.
DBV und DJV fordern, dass neben ökologischen Kriterien für die Ausbreitung des Wolfes künftig verstärkt sozio-ökonomische Aspekte eine Rolle spielen. Abgesehen davon ist es nicht notwendig, dass alle potenziellen Habitate durch Wölfe besiedelt werden. Es gibt in Deutschland genügend Flächen, welche nicht stark von Weidetieren und Menschen genutzt werden, um das langfristige Überleben des Wolfes in Deutschland zu sichern.