Wildtierschutz beim Grasmähen | 5. Mai 2023

Aufruf zum Schutz von Rehkitzen, Feldhasen und Bodenbrütern

Das Video "Wiesenmahd | Tierschutz-Tipps für die Grasernte" fasst die wichtigsten Tipps zusammen. Link zum Video s.u..

Wiesen sind die Kinderstube vieler Wildtiere. Zugleich wächst hier das Futter für Rinder, Pferde und andere Nutztiere. Der DBV veröffentlicht zusammen mit anderen Verbänden Tipps zum tierschutzgerechten Grasmähen.

In Kürze beginnt die Frühjahrsmahd. Um Rehkitze, Feldhasen und Bodenbrüter vor dem Mähtod zu schützen, empfehlen

  • die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE),

  • der Bundesverband Lohnunternehmen (BLU),

  • der Bundesverband der Maschinenringe (BMR),

  • der Deutscher Bauernverband (DBV),

  • der Deutscher Jagdverband (DJV) und

  • die Deutsche Wildtierrettung (DWR)

jetzt besondere Vorsicht bei den Mäharbeiten. Zugleich veröffentlichen sie Empfehlungen für Landwirte und Jäger.

Tierschutzgerechtes Mähen

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor dem Mähen. Entscheidend ist, die anstehenden Grünschnitt-Termine für Silage oder Biomasseproduktion rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. Das ermöglicht Feldhasen, Rehen oder Fasanen, während der Mahd zu flüchten. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg. Das gilt auch für Bodenbrüter.

Eine Maßnahme pro Hektar hilft bereits

Bereits vor dem eigentlichen Mähtermin können bestimmte Maßnahmen Tierleben schützen. Dazu gehört beispielsweise das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Ebenfalls effektiv sind Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend der Mahd aufgestellt werden. Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit. Elektronische Wildscheuchen, die unterschiedliche Töne wie Menschenstimmen, klassische Musik oder Motorengeräusche aussenden, haben sich ebenfalls bewährt. Laut Experten wirkt bereits eine Vergrämungsmaßnahme pro Hektar.

Uneingeschränkter Drohneneinsatz gefordert

Drohnen leisten wichtige Aufklärungsarbeit. Besonders in Kombination mit Wärmebildtechnik helfen sie, Jungtiere auf großen Flächen zu lokalisieren. Die Verbände fordern, Hürden bei der Verwendung von Drohnen abzubauen, insbesondere

  • dass solche Drohnen auch in Naturschutzgebieten und in der Nähe von Ortslagen uneingeschränkt eingesetzt werden können.

  • dass die Politik außerdem der Forschungs- und Innovationsförderung zum Schutz von Wildtieren eine hohe Priorität einräumt.

Tierschutzgerecht Mähen – Erläuterungen und praktische Hinweise bieten ein in Zusammenarbeit mit den Verbänden erstelltes Animationsvideo und der durch die Deutsche Wildtierrettung und die Deutsche Wildtierstiftung aktualisierte und kostenfrei bestellbare Ratgeber „Wildtierschutz bei der Mahd“.