Düngerecht und HumusKlimaNetz Haupt-Themen des Treffens

Der WLV-Umweltausschuss kritisiert die verpasste Abschaffung der Stoffstrombilanz und informiert sich über das HumusKlimaNetz.
Die Kritik entzündete sich an der fehlende Mehrheit im Bundesrat zur Abschaffung der Stoffstrombilanz im Rahmen der Änderung des Düngegesetzes. Auch NRW hatte dieser Empfehlung aus dem Agrarausschuss des Bundesrates nicht zugestimmt.
Kritik an verpasster Abschaffung der Stoffstrombilanz
Die Stoffstrombilanz ist nach Ansicht vieler Teilnehmer mit großem Aufwand verbunden, dem nur ein geringer Informationsgewinn für den Betrieb gegenübersteht. Zum geplanten Wirkungsmonitoring forderte der Ausschuss, die Betriebe nicht mit Datenerfassung zu belasten und Schutz von Einzelbetrieben bei der Datenweitergabe.
Insgesamt, so fasste der Vorsitzende Hermann Dedert die Wortmeldungen zusammen, müsse die Politik angesichts vieler positiver Entwicklungen von hohen und weiter wachsenden Anforderungen an die Betriebe absehen.
HumusKlimaNetz soll Humuserhalt und Humusaufbau fördern
Das HumusKlimaNetz: stellt Lukas Eiligmann, Regionalkoordinator für NRW vor. Es handelt sich um ein Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau und -erhalt in Ackerböden. Es soll bis zunächst Ende 2027 in bundesweit 150 Betrieben innovative und langfristig wirkende Maßnahmen zum Humuserhalt und -aufbau erproben und in der Breite etablieren. 19 Betriebe in Westfalen-Lippe nehmen aktuell am Projekt teil.
Die Gesamtkoordination für das Vorhaben verantworten der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Deutsche Bauernverband (DBV). Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Thünen-Institut. Das HumusKlimaNetz wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) gefördert.
Zum Humusaufbau und -erhalt beschreiten die teilnehmenden Betriebe unterschiedliche Wege: Sie reichen von erweiterten Fruchtfolgen, der Einsaat von Zwischenfrüchten oder Untersaaten oder dem Anbau mehrjähriger Kulturen bis hin zur Kombination von Gehölzen und Ackerflächen in Agroforstsystemen.
Wie diese Maßnahmen auf den Humusgehalt im Boden wirken, messen und bewerten die Forscherinnen und Forscher des Thünen-Instituts. Sie widmen sich außerdem der Bemessung der Kosten einzelner Maßnahmen, sozio-ökonomischen Fragen, der Bewertung möglicher Synergieeffekte und der Erstellung von gesamtbetrieblichen Klimabilanzen.