DBV erwartet knappe Durchschnittsernte

In einer Ernteprognose geht der DBV von einem Ergebnis leicht unter Vorjahr aus. In Westfalen-Lippe wird von bisher schwachen bis mittleren Erträgen gesprochen.
Der Deutsche Bauernverband geht von einer Getreideernte leicht unter dem Vorjahresergebnis (42,2 Millionen Tonnen) aus. „Wir erwarten eine knapp durchschnittliche Ernte mit heterogenen Erträgen. Die Witterungsbedingungen stellen uns Landwirte in diesem Jahr vor große Herausforderungen“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied in dieser Woche bei seiner Ernteprognose. Die vielen Niederschläge der vergangenen Monate hatten in vielen Regionen Deutschlands Überschwemmungen, Hochwasser und Staunässe zur Folge. In Kombination mit steigenden Temperaturen lässt das vor allem das Risiko für Pilzbefall in vielen Beständen stark steigen.
Die Landwirtschaft bekomme die Auswirkungen des Klimawandels auch in diesem Jahr wieder deutlich zu spüren, erklärt der DBV. Extremwetterereignisse stellten eine große Herausforderung dar. Die Niederschlagsmengen im vergangenen Herbst hätten bereits für eine verspätete Aussaat bei vielen Kulturen gesorgt. "Die unbeständige Witterung mit Unwettercharakter macht uns Sorge“, so Rukwied.
Der Verband verweist darauf, dass eine weitere deutliche Reduzierung in der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und Wirkstoffen den Anbau von Getreide in Deutschland bedrohen. Es sei dringend notwendig, dass Landwirten eine breite Palette von Wirkstoffen zur Verfügung stehe, um einen Wechsel in der Anwendung vollziehen und so ein gutes Resistenzmanagement durchführen zu können.
In Westfalen-Lippe sind in der vergangenen Woche die ersten Wintergetreide-Flächen geerntet worden. Erste Stimmen unter den Berufskollegen sprechen von eher schwachen bis mittleren Erträgen. Gründe sind vor allem fehlende Sonnenstunden, hoher Krankheitsdruck oder anhaltene Staunässe. Abzuwarten bleibt, wie sich die Witterung in den nächsten Wochen verhält und ob sich zufriedenstellende Ergebnisse im Schwergetreide darstellen lassen können.