Bedingungen schwierig, Ertragseinbußen zum Teil erheblich

Beringmeier: "Unsere Bauernfamilien in Westfalen-Lippe gewährleisten – allen Widrigkeiten zum Trotz – die sichere Versorgung mit Lebensmitteln."
Eine Ernte im Zeichen großer Herausforderungen: Stark wechselhafte Witterungsbedingungen mit zu viel Nässe und zu wenig Sonne führten in diesem Jahr zu erheblichen Ertragseinbußen, insbesondere im Getreideanbau. Trotz dieser widrigen Umstände haben die Bauernfamilien in der Region erneut einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Lebensmittelversorgung geleistet. „Die Landwirte haben – allen Widrigkeiten zum Trotz – die Ernte abgeschlossen und damit die Versorgung mit wichtigen Grundnahrungsmitteln sichergestellt“, betonte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier bei der Ernte-Pressekonferenz auf dem Betrieb von Stefan Vogelsang in Rheda-Wiedenbrück.
Besonders betroffen waren die Erträge von Wintergetreide wie Weizen, Gerste und Roggen. Aufgrund zu nasser Böden im Frühjahr konnten viele Felder nicht rechtzeitig bestellt werden. Bei der Wintergerste lag der Ertrag auf leichten Böden zwischen vier und sieben Tonnen pro Hektar – deutlich weniger als in den Vorjahren. Auch bei Winterweizen, der in Westfalen-Lippe das am häufigsten angebaute Getreide ist, gab es Einbußen von fast 30 Prozent. Im Vergleich zu Durchschnittsjahren zeigt sich ein Rückgang der Erntemengen bei allen Hauptgetreidesorten, wobei die Erträge stark vom Standort abhängen.
Preisverfall und hohe Kosten für Dünger, Energie und Pflanzenschutz
Die wirtschaftliche Situation verschärft die Lage zusätzlich: Die internationalen Getreidemärkte sind geprägt von Preisverfall aufgrund hoher Mengen auf dem Weltmarkt sowie Restbeständen aus dem Vorjahr. Diese niedrigen Preise kombiniert mit den hohen Betriebsmittelkosten für Düngemittel, Pflanzenschutz und Energie, stellen die Landwirte vor immense finanzielle Herausforderungen. Beringmeier machte deutlich, dass der Getreideanbau bei den aktuellen Preisen wirtschaftlich kaum noch tragfähig ist.
Hinzu kommen die zunehmenden politischen Auflagen, die den Betrieben das Arbeiten weiter erschweren. Besonders im Bereich Pflanzenschutz kritisierte Beringmeier geplante Verbote seitens der Regierung. Diese könnten dazu führen, dass wichtige Maßnahmen zum Schutz der Ernte nicht mehr durchgeführt werden dürfen, was die Versorgungssicherheit erheblich gefährden könnte.