Erwartungen in der Branche auf einem Tiefstand

Landwirtinnen und Landwirte schätzen ihre künftige wirtschaftliche Lage im Rentenbank-Agrarbarmeter so schlecht ein wie nie in den letzten zehn Jahren.
Dies ist ein zentrales Ergebnis des neuen „Rentenbank-Agrarbarometers“, einer vierteljährlichen Erhebung im Auftrag der Rentenbank, die an die zehnjährige Datenbasis des bisherigen „Konjunktur- und Investitionsbarometers Agrar“ anknüpft.
Rund drei Viertel der befragten Landwirte beurteilen ihre aktuelle Lage als zufriedenstellend oder besser. Allerdings sinken diese Werte seit Anfang 2023. Nur etwas mehr als die Hälfte der Landwirte und der diesbezüglich ebenfalls befragten Lohnunternehmer planen Investitionen in den nächsten sechs Monaten.
Rukwied: Ergebnisse müssen ein Weckruf sein für die Bundesregierung
Dazu erklärt DBV-Präsident Joachim Rukwied: „Die Mehrheit der Landwirte sieht in der Agrarpolitik der Bundesregierung einen der zentralen Gründe für die geringe Investitionsbereitschaft und die fehlenden Zukunftsperspektiven. Das muss endlich ein Weckruf sein – sowohl für die Fraktionen als auch für die Bundesregierung. Die Berliner Politik ist jetzt gefordert, ein Entlastungspaket für die Landwirte auf den Weg zu bringen, das diesen Namen auch verdient. Auf die gemachten Zusagen müssen Taten folgen. Insbesondere muss endlich die steuerfreie Risikoausgleichsrücklage realisiert und konsequent am Abbau bürokratischer Hürden gearbeitet werden.“
Mehrheitlich Verschlechterung der künftigen wirtschaftlichen Lage erwartet
Die im Rentenbank-Agrarbarometer befragten Landwirtinnen und Landwirte stufen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage zu 77 Prozent als befriedigend oder besser ein. Auf der Skala des Agrarbarometers, die mögliche Werte von -10 bis +10 Punkte umfasst, liegt die Bewertung damit bei +0,5 Punkten. Allerdings ist der Wert seit Anfang des vergangenen Jahres stark fallend.
Gleichzeitig ist die Einschätzung der zukünftigen wirtschaftlichen Lage so schlecht wie nie in den letzten zehn Jahren. 48 Prozent der Befragten geben an, dass sie eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage erwarten, während 42 Prozent von einer gleichbleibenden Situation ausgehen. Nur 8 Prozent rechnen mit einer Verbesserung.
Lediglich 56 Prozent der befragten Landwirtinnen und Landwirte sowie 53 Prozent der ebenfalls dazu befragten Lohnunternehmen planen in den nächsten sechs Monaten Investitionen.
Die vollständigen Ergebnisse des Agrarbarometers finden Sie unter www.rentenbank.de/rentenbank-agrarbarometer (PDF)