24. Juni 2022

EU-Naturschutzpaket ist ein Angriff auf die Ernährungssicherheit

Anlässlich der Vorstellung des EU-Naturschutzpakets durch die EU-Kommission am Mittwoch fordert Bauernpräsident Hubertus Beringmeier, der Stabilisierung der europäischen Lebensmittel- und Getreideerzeugung eine höhere Priorität zu geben und das Paket noch einmal nachzubessern.

Eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 50 Prozent bis 2030 sei vor dem Hintergrund der angespannten weltweiten Versorgungslage nicht verständlich.

Beringmeier sagte gegenüber der Presse: „Etliche Studien mit Folgeabschätzungen zur sogenannten Farm-to-fork-Strategie kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass deren Umsetzung die europäische Erzeugung von Nahrungsmitteln deutlich verringern würde. Alleine beim Getreide sind Rückgänge von über 20 Prozent zu erwarten."

Wer jetzt EU-weit den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln drastisch reduzieren wolle, verschärfe die durch den Krieg in der Ukraine ohnehin extrem angespannte Lage auf den Weltagrarmärkten. Da man davon ausgehen müsse, auch mittel- und langfristig Versorgungsengpässe zu haben, sei dies ein nicht akzeptabler Angriff auf die Ernährungssicherheit.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband fordert die EU-Kommission auf, ihre Vorschläge dringend zu überarbeiten.