Öffentlichkeitsarbeit | 27. September 2024

Fachausschuss diskutiert Fortentwicklung des Lernort Bauernhof

Mehrere Hundert Betriebe engagieren sich im WLV für landwirtschaftliche Bildung im Unterricht. Sie noch besser zu unterstützen ist das Ziel des Berufsstandes.

Am vergangenen Donnerstag hat sich der Fachausschuss des WLV für Öffentlichkeitsarbeit getroffen. Zu Gast in der Zentrale der Raiffeisen Hohe Mark Hamaland eG in Dorsten-Lembeck beschäftigten sich die Delegierten mit einem der Leuchtturmprojekte in der Öffenlichkeitsarbeit des WLV: Dem Lernort Bauernhof in Westfalen-Lippe. Auf dem Programm standen außerdem das Projekt "Tour de Buur" der Dorstener Landwirtschaft und die Frage, mit welcher Tonalität der Verband in der öffentlichen Darstellung, vor allem in den Sozialen Medien, auftreten will.

Zu Beginn des Treffens hat der Ausschuss Julia Schmitte, Land- und Forstwirtin aus Lienen, einstimmig zur stellvertretenden Vorsitzenden des Fachausschusses für Öffentlichkeitsarbeit gewählt.

Geleitet wurde die Sitzung von Regina Böckenhoff aus Dorsten, Vorsitzende des Fachausschusses.

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Regina Böckenhoff (li.) und Julia Schmitte (re.) nach der Wahl.

Heute bieten über 600 Betriebe in ganz Westfalen-Lippe Hofbesuche für Kindergarten und Grundschulen und für Erwachsene an. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Westfälische Landschaft. Über 1.200 geförderte Besuche von Schulklassen, Kindergärten und Erwachsenen wurden für das Jahr 2023 gezählt. Hinzu kommen ungezählte Besuche, für die von den gastgebenden Betrieben keine Förderung beantragt wurde. Unterstützt werden die Aktivitäten der Betriebe von der hauptamtlichen Öffentlichkeitsarbeit des WLV.

Bei der Sitzung stellten die Delegierten der Kreisverbände vor allem drei Fragen in den Mittelpunkt:

  • Wie können wir mehr Betriebe für den Lernort Bauernhof gewinnen?

  • Wie können wir mehr Schulklassen für einen Hofbesuch begeistern?

  • Wie gestalten wir den Hofbesuch interessanter (z.B. durch interaktive Formate)?

In drei Arbeitsgruppen wurden aus den praktischen Erfahrungen der Bäuerinnen und Bauern, die Hofbesuche anbieten, Ideen entwickelt. Herausgekommen ist ein umfassender Ideenpool, der jetzt in konkrete Maßnahmen münden soll.

Vorgeschlagen wurden zum Beispiel,

  • den Lernort Bauernhof auf den kommenden Versammlungen der Ortsverbände vorzustellen.

  • junge Landwirtsfamilien besonders auf das Angebot anzusprechen.

  • für interessierte Betriebe ein passendes "Onboarding" zum Einstieg zu entwickeln.

  • einen neuen Lernort-Betrieb beim ersten Klassenbesuch zu unterstützen.

  • Schulen und Klassen verstärkt persönlich auf einen Hofbesuch anzusprechen.

  • für einen spannenden Hofbesuch Mitmach-Angebote für die unterschiedlichen Betriebszweige zusammenzustellen.

Der Lernort Bauernhof kurz erklärt

Die Bildungspartnerschaft von Schule und Landwirtschaft hat im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband eine lange Tradition. Was vor mehr als 30 Jahren als „Lernort Bauernhof“ begann, hat sich im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und dem Bedarf von Schule angepasst.

Schülerinnen und Schülern aller Altersklassen und Schultypen bietet der außerschulische Lernort Bauernhof die Möglichkeit, einen Bauernhof in der Region zu erkunden. Die Spannbreite der eigenen Aktivitäten geht über das Zusammenstellen einer Futterration und Füttern einer Kuh bis zu Aktionen auf dem Feld oder auf der Wiese.

Im Rahmen dieses Angebotes gibt es auch die Möglichkeit, das Landwirtinnen und Landwirte den Unterricht besuchen, die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehren, Online-Hofführungen, Unterrichtsmaterialien und vieles mehr.

Mitmachen beim Lernort Bauernhof - Infos und Kontakt

Im Nachgang zu zahlreichen medialen Aufregern - Stichwort: LVM-Vegie-Post, Schultimer der Volksbanken, Talkshow-Äußerung zu Kälbern von Sky Dumont - hat der Fachausschuss diskutiert, wie der WLV am sinnvollsten auf solche Ereignisse reagieren kann. Nach längerer Diskussion kam die Runde zum Schluss, dass es nicht zweckdienlich für das öffentliche Bild des Berufsstandes ist, immer wieder mit Empörung zu antworten.

Besser geeignet sei ein sachlicher und einordnender Umgang mit solchen Äußerungen. Noch besser sei es, wenn es gelingen könne, vor allem in Social Media humorvoll zu kontern.

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Eine Besuchergruppe von "Tour de Buur" besichtigt einen Rinderstall.

Zum Abschluss stellte Regina Böckenhoff das Projekt "Tour de Buur" vor. Hier können in einer 4-5 stündigen geführten Radtour durch die Bauernschaften von Dorsten Besuchergruppen die Landwirtschaft entdecken. Begleitet von Guides bekommen sie via Audioguidesystem beim Fahrradfahren Informationen über die Landwirtschaft am Rand der Tour und die besuchten Höfe.

"Tour de Buur" will authentische Einblicke in zukunftsorientierte, moderne Landwirtschaft geben. Es ist eine Dialogplattform und kombiniert geselliges Miteinander, sportliche Aktivität und Verbraucherbildung miteinander.

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Regina Böckenhoff über ihre Erfahrungen als Guide für "Tour de Buur"

Wir sind persönlich da, zeigen unseren Alltag. Die Gäste möchten nicht „belehrt“ werden sondern Erlebnisse, Verköstigungen, eine gute Zeit mit uns verbringen.
Das heißt für unsere Kommunikation: Locker bleiben und eine positive Ausstrahlung vermitteln. "Wir machen…“ statt „wir beklagen…“.
Wir wollen Aha-Erlebnisse bei den Gästen wecken - aber nicht erzwingen.

Regina Böckenhoff
Vorsitzende des Fachausschusses für Öffentlichkeitsarbeit

Wer das Projekt näher kennenlernen oder eine Tour buchen möchte ist hier gut aufgehoben:

Im Netz: www.tour-de-buur.de

Auf Instagram: www.instagram.com/tourdebuur/