Arbeitgeberverband Westfalen-Lippe | 21. April 2023

WLAV: Fit für die Zukunft

Karl-Josef Laumann, Arbeits- und Sozialminister von NRW, bei seiner Festrede zum 75. Geburtstag des Arbeitgeberverbandes.

Der Arbeitgeberverband Westfalen-Lippe (WLAV) feiert sein 75-jähriges Bestehen. Der Verband, in dem alle Mitglieder des WLV, die Arbeitskräfte beschäftigen, Mitglied sind, blickt nicht zurück, sondern nach vorn.

„Als Landwirte müssen wir uns in Zukunft mehr den Mitarbeitern zuwenden“, davon ist Heinrich-Wilhelm Tölle überzeugt. Der Schweinemäster aus Lippe ist Vorsitzender des Westfälisch-Lippischen Arbeitgeberverbandes. Die Interessenvertretung der Arbeitgeber aus Landwirtschaft und Gartenbau feierte diese Woche ihr 75-jähriges Bestehen auf Gut Havichhorst in Münster und richtete dabei den Blick nach vorn.

Tölle sieht in Zukunft eine wesentliche Aufgabe seines Verbandes darin, die Mitglieder zu „besseren“ Arbeitgebern zu machen. „Wir müssen lernen, Menschen zu leiten.“ Damit befindet er sich in einer Linie mit Geschäftsführerin Marion von Chamier: „Die Arbeitswelt wird sich weiter verändern und der WLAV noch mehr Dienstleister  sein“, sagte die Juristin, die seit rund 25 Jahren die Geschicke des Verbandes lenkt.

WLV Bild

Gastredner auf Havichhorst war Karl-Josef Laumann. Der Arbeits- und Sozialminister von NRW warb für die duale Ausbildung. „Diese darf der akademischen Ausbildung nicht nachstehen, sonst wird der Fachkräftemangel in den gewerblich-technischen Berufen noch gravierender“, so seine Einschätzung. Hilfestellung zu geben zu Berufsfindung und Berufswahl sieht er deshalb als eine Aufgabe eines Arbeitgeberverbandes an. Positiv ist, dass in diesem Jahr in NRW das erste Mal seit 20 Jahren mehr Schulabgänger eine Ausbildung als ein Studium begonnen habe. Die grünen Berufe sind besonders gefragt. Sie haben die höchste Zuwachsrate bei den Ausbildungsverträgen.

Lauman warb außerdem für mehr Tarifbindung. „Wäre diese ausgeprägter, bräuchten wir keinen Mindestlohn“, sagte er. Der kommt auch bei den landwirtschaftlichen Arbeitgebern nicht gut an, vor allem weil die Erhöhung auf 12 €/h von der Politik verordnet wurde. Dazu hat der Minister eine klare Meinung: „Die Mindestlohnkommission hat schlecht gearbeitet.“ Wenn mehr als 70 % der Wähler den Mindestlohn für zu niedrig halten, muss der Staat eingreifen, so seine Meinung.

Minister Laumann stammt selbst vom Hof und ist der Landwirtschaft weiterhin verbunden. „Die Pandemie und der Ukraine-Krieg haben uns unsere Abhängigkeiten aufgezeigt,“ erklärte Laumann. Es hat für ein Land große Vorteile in Lebensmittelfragen unabhängig zu sein und das geht seiner Meinung nach nicht nur über regionale Erzeugung. „Wir brauchen eine effiziente, hochmoderne Landwirtschaft.“ 

Der WLAV - Arbeitgeberverband der Westfälisch-Lippischen Land- und Forstwirtschaft e.V

unterstützt Arbeitgeber in der Land- und Forstwirtschaft mit praxisrelevanten Informationen, konkreten Serviceleistungen und moderner Tarifpolitik. Er berät alle Mitglieder des WLV, die Arbeitskräfte beschäftigen. Diese sind automatisch Mitglieder des WLAV. Ein gesonderter Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben.