Existenzgründung | 28. März 2024

Förderung junger Landwirtinnen und Landwirte macht Fortschritte

"Existenzgründung" gehört künftig zu den Förderkriterien im Agrarinvestitionsförderprogramm. Der landwirtschaftliche Nachwuchs begrüßt diese Entscheidung des Agrarministeriums NRW. Aber es gebe weiteren Bedarf für Vebesserungen.

Mit dieser Entwicklung wird aus Sicht der landwirtschaftlichen Jugendverbände in NRW ein erster wichtiger Schritt zur Unterstützung junger Landwirtinnen und Landwirte gemacht, die sich eine Existenz in der Landwirtschaft aufbauen wollen.

Die Hürden für eine Gründung abbauen und den Start unterstützen

Durch die Berücksichtigung von Existenzgründer:innen in den neuen AFP-Auswahlkriterien erkennt das Ministerium den hohen Förderungsbedarf von landwirtschaftlichen Existenzgründungen an. Johannes Bühlmeyer, Junglandwirt und Vorsitzender des Rings der Landjugend kommentiert: „Wichtig ist, dass Existenzgründer:innen ohne mehrere betriebswirtschaftliche Abschlüsse von der Förderung profitieren können. Wir freuen uns, dass unsere Forderung nach einer Existenzgründungsprämie, die wir für NRW nun seit mittlerweile drei Jahren fordern, damit erste Früchte trägt."

Wichtig sei, dass das Ministerium gezielt an den Punkten weiterarbeite, die einer Existenzgründung im Weg stehen.

Nachbar-Bundesländer zeigen, wie gezielte Förderung geht

Lena Jacobi aus der AbL Fachgruppe Existenzgründung ergänzt: „Die Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebs hat extrem hohe Investitionskosten. Dies innerhalb des Agrarinvestitionsförderungsprogramms zu berücksichtigen ist richtig und wichtig. Nichtsdestotrotz machen andere Bundesländer vor, wie eine gezielte Gründungsförderung aussieht.

Sie verweist auf Beispiel in anderen Bundesländern. Existenzgründungsprämien, wie beispielsweise in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland, ermöglichten es jungen Menschen, sich – unabhängig von Investitionssummen – eine Existenz aufzubauen: "Für eine solche Unterstützung, auch in NRW, werden wir uns als landwirtschaftliche Jugendverbände weiterhin stark machen.“

Hintergrundinformationen:

Ziel der AFP-Förderung ist „die Unterstützung einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen, besonders umwelt- und klimaschonenden, besonders tiergerechten, multifunktionalen und witterungsbedingten Risikos vorbeugenden Landwirtschaft.“ Gefördert werden beispielsweise Maßnahmen, die Produktions- oder Arbeitsbedingungen verbessern. Anhand festgelegter Auswahlkriterien wird mittels eines Punktesystems über die Bewilligung einer Förderung entschieden. „Existenzgründung“ ist nun erstmalig eines der Auswahlkriterien.

Bereits seit 2021 fordert ein Zusammenschluss konventioneller, ökologischer und kirchlicher Agrarjugendverbände in NRW die Einführung einer Existenzgründungsprämie, wie sie in anderen Bundesländern, wie Rheinland-Pfalz oder dem Saarland bereits gibt. Auch einen konkreten Ausgestaltungs- und Finanzierungsvorschlag legten die Jugendverbände dem hiesigen Ministerium vor mehreren Jahren vor.