Für eine Umweltpolitik mit Perspektiven für Landwirtschaft und Tierhalter

Mit einer Resolution fordern sechs Verbände zur Konferenz der Umweltmininster in Münster, der Landwirtschaft und den Tierhaltern im ländlichen Raum mehr Mitsprache sowie eine ökonomische Perspektive zu geben.
DBV, WLV und RLV sowie LSV NRW, Schafzuchtverband NRW und Pferdesportverband NRW haben in der Resolution ihre Anliegen beschrieben. Übergeben wurde sie am Donnerstag bei einer Demonstration vor dem Hotel Mövenpick in Münster.
"NRW ist nicht nur ein städtischer Ballungsraum, sondern durch und durch ländlich geprägt - mit 1,5 Millionen ha landwirtschaftlich genutzter Fläche sowie 930 Tausend ha Wald. Das sind zusammen rund drei Viertel des gesamten Landesgebietes", heißt es in der Präambel.
In mehreren Abschnitten beschreiben die Unterzeichner die drängenden Anliegen:
Umbau der Tierhaltung darf nicht am Immissionsschutzrecht scheitern
Die Not der Tierhalter, vor allem der Sauenhalter, ist groß! Wichtige Zukunftsfragen der Branche, beispielsweise wie der Umbau der Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl politisch gestaltet wird, sind nach wie vor unbeantwortet. Obwohl sich die Diskussionen schon Jahre hinziehen.
Die Unterzeichner appellieren an die politischen Verantwortlichen, die Landwirtschaft und alle Tierhalter mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen, um praxistaugliche Rahmenbedingungen zu schaffen.Für Kooperation im Pflanzenbau!
Moderner Pflanzenbau ist die Grundlage für eine sichere Versorgung mit heimischen Lebens- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen. In den letzten Jahrzehnten haben große Anstrengungen dazu geführt, negative Umweltwirkungen im Pflanzenbau deutlich zu reduzieren.
Die Unterzeichner verfolgen das Ziel weiterer Reduzierung z.B. beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, fordern dazu aber Ernährungssicherung als oberste Prämisse und den kooperativen Ansatz. Es braucht breitangelegter Forschung, praxistauglicher Vorgaben und einem massiven Bürokratieabbau auch im Pflanzenbau. So müssen im Düngerecht die Stoffstrombilanz gestrichen und eine einzelbetriebliche Differenzierung von Maßnahmen in den belasteten Gebieten geschaffen werden.Wölfe regulieren – Zukunft der Weidetierhaltung sichern
Der in der Europäischen Union unter strengem Schutz stehende Wolf ist in den vergangenen Jahren in Deutschland ungebremst auf einen Be-stand von geschätzt nun mehr als 2.000 Tiere angewachsen. Trotz enormer Anstrengungen im Sinne des Herdenschutzes sind die tödlichen Übergriffe des Wolfs auf Weidetiere erheblich angestiegen. In Nordrhein-Westfalen hat der Wolf dafür nachweislich mehrfach intakte Schutzzäune überwunden..
Tierhalter sehen sich mit der alleinigen Verantwortung für den Schutz ih-rer Tiere, den Folgen von Rissen sowie bürokratischen Hürden von der Politik allein gelassen. Dagegen sind beim Wolf alle Kriterien zur Aner-kennung des günstigen Erhaltungszustands als erfüllt anzusehen. Für die Zukunft der Weidetierhaltung stellt die aktuelle Strategie der Politik im Umgang mit dem Wolf mit ihrer Fokussierung auf immer höhere Herden-schutzmaßnahmen und bislang wenig taugliche Regelungen für die Ent-nahme einzelner Problemwölfe eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Ein fundamentales Umdenken ist dringend geboten.