Koalitionsverhandlungen | 26. März 2025

Günther Felßner verzichtet auf Ministeramt

Er ziehe damit die Konsequenzen aus einem Angriff von Tierrechtsaktivisten auf seinen Bauernhof am 24. März, sagte Felßner in einer persönlichen Erklärung.

Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands und Wunschkandidat der CSU für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers, hat seine Kandidatur zurückgezogen. Dieser Schritt erfolgte nach intensiven Protesten von Umwelt- und Tierschutzaktivisten, die in einer Aktion auf Felßners Bauernhof gipfelten. Aktivisten der Organisation „Animal Rebellion“ demonstrierten direkt auf seinem Gelände, was zu Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs führte. Felßner begründete in einem Live-Video auf Youtube seinen Rückzug mit der Sorge um die Sicherheit seiner Familie, die sich durch die Vorfälle bedroht fühlte.

Der Deutsche Bauernverband zeigte sich bestürzt über das Vorgehen der Aktivisten. Präsident Joachim Rukwied betonte, dass solche persönlichen Angriffe und Bedrohungen gegen politisch aktive Landwirte inakzeptabel seien und den demokratischen Diskurs vergifteten. Er forderte, dass derartige kriminelle Aktionen nicht toleriert werden dürften.

WLV Bild

Es ist bedenklich, wie durch Hass und Hetze engagierte Menschen aus der Politik gedrängt werden. Gerade aus der Landwirtschaft brauchen wir mutige Stimmen – ihre Unterstützung ist Aufgabe aller Demokraten.

Hubertus Beringmeier
Bauernpräsident in Westfalen-Lippe

Medien kommentieren Protestaktion zumeist kritisch

Die Kommentare in den Medien zeichnen ein deutliches Bild von Unverständnis und Kritik gegenüber den radikalen Protestformen, die letztlich zum Rückzug von Felßner führten. Dabei wird vor allem die Gewaltbereitschaft einiger Aktivisten angeprangert und die daraus resultierenden Folgen für den demokratischen Diskurs hervorgehoben.

Die kritischen Stimmen aus den Medien warnen vor den Gefahren eines radikalen Protests, der den politischen Diskurs vergiften und qualifizierte Vertreter aus dem politischen Leben drängen kann. Es wird eindringlich appelliert, auf gewaltfreie und respektvolle Weise die unterschiedlichen Standpunkte auszudrücken, um so den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die demokratische Kultur zu bewahren.

Messen manche Medien und NGOs mit zweierlei Maß?

Und, wie es topagrar.com formuliert: "Es wirft Fragen auf, wie einige Medien und NGOs zweierlei Maß anlegen, wenn mit „Aktionen“ wie diesen die Familie eines „Agrarindustriellen“ Landwirts angegangen wird.Ob der Fall zu ähnlich lauten Verurteilungen führen wird, wie die Vorkommnisse an der Habeck-Fähre zum Höhepunkt der Bauernproteste? Man darf gespannt sein."