Internationale Grüne Woche | 27. Januar 2023

Schülerpressekonferenz des i.m.a. V: Schüler sorgen sich um Ernährungssicherheit

Volles Haus bei der Schülerpressekonferenz des i.m.a. e.V..: Mehr als 600 Jungen und Mädchen wollten dabei sein.

Wie produzieren Bauern künftig Nahrungsmittel, warum gibt es für das gleiche Geld heute weniger Ware und wie können wir auch arme Menschen satt machen? Nur drei Fragen von vielen, die mehr als 600 Jungen und Mädchen gestellt haben.

Experten aus Landwirtschaft und Ernährung standen den jungen Redakteurinnen und Redakteuren von Schülerzeitungen auf der Grünen Woche bei der größten Medienveranstaltung der Messe Rede und Antwort.

„Wie sicher ist unsere Lebensmittelversorgung?“

„Wie sicher ist unsere Lebensmittelversorgung?“ lautete das Thema der Schülerpressekonferenz auf der Grünen Woche. Heiko Terno vom Landesbauernverband Brandenburg e.V., Ulrike Fechner vom Brandenburger Landfrauenverband e.V. und Oliver Numrich von der Bundesvereinigung der deutschen Ernährungswirtschaft e.V. beantworteten als Experten die Fragen der jungen Gäste.

Im Mittelpunkt des Interesses standen die Auswirkungen der Energiekrise auf die Produktion von Nahrungs- und Lebensmitteln. Heiko Terno, der auch über Aspekte der Tierhaltung und Unterschiede von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft informierte, betonte, dass die Landwirtschaft ausreichend leistungsstark sei, um die Bevölkerung weiterhin zu ernähren. Auch Oliver Numrich verdeutlichte, dass die Ernährungswirtschaft der Energiekrise trotzen würde. Verhindern könne man jedoch nicht, dass Preise steigen, denn die Produzenten könnten z.B. die Energiekosten nicht kompensieren. Zum Teil habe das auch zur Folge, so Numrich, dass die Inhalte von Verpackungen geringer werden, um den gewohnten Verbraucherpreis nicht ändern zu müssen.

Ulrike Fechner gab Empfehlungen für die Bevorratung mit Nahrungs- und Lebensmitteln, betonte aber auch, dass sich niemand Sorgen machen müsse, dass die Ernährungssicherheit in Anbetracht der Krise nicht gewährleistet sei. Sie appellierte jedoch, weniger Lebensmittel wegzuwerfen: „Fast 78 Kilo Lebensmittel werden pro Kopf in Deutschland jährlich weggeworfen; das muss nicht sein.“

Als Schulkinder wissen wollten, warum das Verbot des sogenannten „containerns“ nicht aufgehoben werden könne, offenbarte sich eine Kontroverse zwischen den Repräsentanten von Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft. Während Terno und Fechner kein Problem darin sahen, die Suche nach Lebensmitteln in den Containern von Supermärkten zu erlauben, lehnte dies Numrich ab, „weil von den Geschäften ohnehin nur ungenießbare Produkte entsorgt werden“. Auch sei es eine unwürdige Situation, wenn Menschen in Abfallbehältern nach Lebensmitteln suchen würden.

Wer ist der information.medien.agrar e.V.

Gegründet wurde der Verein 1960 von Organisationen der Landwirtschaft. Auch der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband ist Mitglied. Das Ziel hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert: Verständnis schaffen für unsere Landwirtschaft und ihre vielfältigen Werte, damit sie von der Öffentlichkeit als einzigartiges Allgemeingut verstanden und getragen wird. Dieses Ziel spiegelt sich auch in der Satzung des gemeinnützigen Vereins wieder:

"Der i.m.a e.V. hat die Aufgabe, auf überregionaler Ebene in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen seiner Mitglieder die Bevölkerung über die Bedeutung der Landwirtschaft für den Staat, die Wirtschaft und die Gesellschaft sowie über die Arbeits- und Lebensbedingungen der in der Landwirtschaft tätigen Menschen objektiv zu unterrichten. Dies insbesondere durch die Förderung der Bildung von Kindern und Jugendlichen. Er will auf ein besseres Verstehen zwischen Stadt und Land hinwirken, und zu diesem Zweck auch bei der ländlichen Bevölkerung Verständnis für die Lebenswelt der Stadtmenschen wecken und fördern."