Künftige Agrarpolitik des Bundes im Fokus

Zwei Themen bestimmten das Treffen des höchsten WLV-Gremiums: Die Agrarpolitik der neuen Bundesregierung und die Entwicklung einer Klimaplattform Fleisch.
Am vergangenen Mittwoch traf sich in Münster das "Bauernparlament" des WLV. Knapp hundert Delegierte der Kreisverbände diskutierten im Landesverbandsausschuss Themen der Land- und Agrarwirtschaft.
Im Fokus stand, wie nicht anders zu erwarten, die künftige Agrarpolitik der Bundesregierung. Benjamin Walker vom DBV informiert die Delegierten über Hintergründe und Positionen des Berufsstandes. Er gab einen Blick hinter die Kulissen der politischen Arbeit des Bauernverbandes und die personelle Aufstellung des Landwirtschaftsministeriums, das künftig Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat heißen wird. Geführt wird es von Alois Rainer. Parlamentarische Staatssekretärinnen sind Silvia Breher und Martina Englhardt-Kopf.
In der Summe wird das, was schon bekannt ist, vom Berufsstand positiv bewertet. Hierzu gehören die Ankündigungen,
die Agrardieselrückerstattung wieder einzuführen,
für neue oder umgebaute Ställe einen Bestandsschutz von mindestens 20 Jahren vorzusehen,
das EU-Gesetz zur Bodenüberwachung abzulehnen
den Wolf im Jagdrecht zu verankern, den EU-Vorschlag zur Herabsetzung des Schutzstatus zu unterstützen und die rechtsichere Entnahme von Wölfen im Bundesnaturschutzgesetz rechtssicher zu verankern.
Klimaplattform Fleisch: Die Berechnung von CO2-Emissionen nicht anderen überlassen
Zweiter Gast war QS-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs. Sein Thema: Die Klimaplattform Fleisch, mit deren Erarbeitung QS Qualität und Sicherheit GmbH beauftragt wurde.
Die Land- und Fleischwirtschaft arbeitet nach Hinrichs Worten aktuell an einer Branchenlösung zur Berechnung von CO2-Emissionen in schweinehaltenden Betrieben. Ziel ist die Verständigung auf eine einheitliche Berechnung einzelbetrieblicher CO2-Emissionen als Grundlage zur Optimierung der CO2-Emissionen. Notwendig ist diese, weil immer mehr Geschäftspartner - Banken, Versicherungen, Schlachthöfe, Handel - auf solche Daten immer größeren Wert legen.
Wichtig sei, dass die Land- und Fleischwirtschaft selbst ihre Emissionswerte erhebt. Nur so werde sie auskunftsfähig und überlasse das nicht anderen., erläuterte Hinrichs: "Also sollten wir das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen".
Lesen Sie im Interview mit topagrar.com mehr darüber, warum Landwirte um den CO2-Fußabdruck für ihren Betrieb nicht herumkommen.
ℹ️ https://www.q-s.de/qs-in-3-minuten-us/klimaplattform-fleisch-branchenloesung-zur-co2-ber.html