Lernort Bauernhof | 14. März 2025

Bildungspartnerschaft für nachhaltige Entwicklung in Sicht!?

Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen, Bauernpräsident Hubertus Beringmeier und Schulministerin Dorothee Feller (v.l.n.r.) lassen sich die Lernstation "Futterration einer Kuh" vorstellen.

🚜🌾Bildung für nachhaltige Entwicklung: Ein Austausch mit den Ministerinnen für Bildung & Agrar, Feller und Gorißen, soll das Lernen auf dem Hof fördern.

Die Landwirtschaft in Westfalen-Lippe engagiert sich in vielfältiger Weise in der schulischen Bildung. Nach einem Treffen von Schulministerin Dorothee Feller und Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen mit WLV-Präsident Hubertus Beringmeier am Donnerstag (13.03.) auf dem Hof Kortenbruck in Bergkamen, das auf Einladung des WLV stattgefunden hat, ist klar: Auf der Grundlage der derzeit schon laufenden Aktivitäten der Landwirtschaft – ob Besuche von Schulklassen auf Höfen, ob Lehrerfortbildungen oder der Besuch von Expertinnen und Experten im Unterricht – soll an diesem Bildungsansatz gemeinsam weitergearbeitet werden.

Bei einem Rundgang über den Hof Kortenbruck begleiteten Feller und Gorißen eine Schulklasse bei ihrer "Unterrichtsstunde" auf dem Hof. An drei Lernstationen erarbeiteten sich die Schüler des Erdkundekurses der Jahrgangsstufe 11 vom Anne-Frank-Gymnasium Werne Wissen über die Kreisläufe in der Landwirtschaft, die Bedürfnisse von Kühen und die Lebensgrundlage Boden.

Schulministerin Dorothee Feller wie auch Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen informierten sich über Möglichkeiten, auf einem Bauernhof ganz praktisch Kompetenzen zu vermitteln, wie sie im Rahmen von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) angestrebt werden.

Das ist BNE!

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine weltweite Bildungskampagne der Vereinten Nationen. Sie soll das Individuum zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen und es allen Menschen ermöglichen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Damit sollen nachhaltige Entwicklungsprozesse lokal wie global in Gang gesetzt und – nachhaltig – in Gang gehalten werden, um weltweit und dauerhaft lebenswerte Verhältnisse für alle zu erreichen. (Quelle: Wikipedia).

Zentral dabei ist der Beitrag von BNE zur Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Bei 12 der 17 Ziele kann die Landwirtschaft einen Bildungsbeitrag leisten.

WLV Bild
Hofnachfolger Carlo Kortenbruck erläutert die Zusammensetzung einer Futterration für Kühe.

„Käse, Milch und Wurst kommen nicht einfach aus dem Kühlschrank. Nirgendwo wird das so deutlich wie auf den unzähligen Bauernhöfen, die Nordrhein-Westfalen landauf und landab prägen," betonte Feller. Und Gorißen ergänzte: "Das Bild, das viele Kinderbücher von Bauernhöfen vermitteln, ist zwar romantisch, aber wenig realistisch. Uns ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche Einblicke gewinnen, wie es auf einem landwirtschaftlichen Betrieb wirklich läuft, welche Themen die Landwirtinnen und Landwirte bewegen und wie aufwändig es ist, Obst, Gemüse, Eier, Milch oder Fleisch zu erzeugen.“

"Landwirtschaft besser verstehen durch eigene Erfahrungen ist wichtiger Beitrag zur schulischen Bildung"

„Die Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein zentrales Thema unserer Zeit“, so WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. „Landwirtschaft kennenzulernen, ob im Unterricht oder durch einen Besuch auf dem Hof, kann dabei helfen, dass Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erwerben, aktiv und eigenverantwortlich die Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Der Besuch auf dem Hof und das Erkunden der Zusammenhänge im Stall und auf dem Feld versetzt die Lernenden aller Altersklassen in die Lage, Zusammenhänge zu verstehen und eigenes Handeln stärker zu reflektieren, um es nachhaltiger auszurichten.“

Der Hof Kortenbruck in Bergkamen empfängt regelmäßig Schulklassen für Hoferkundungen mit verschiedenen Lernstationen. Er ist Teil des WLV-Projekts „Lernort Bauernhof. Neben der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern haben dort auch schon zahlreiche Lehrerfortbildungen hier stattgefunden.

WLV Bild
Den Tieren ganz nah...
Die Beitrag des WLV zur schulischen Bildung

Die Landwirtschaft in Westfalen-Lippe bietet seit vielen Jahren Schülern und Lehrkräften die Möglichkeit, die Landwirtschaft näher kennenzulernen, zum Beispiel durch

  • Kompetenzorientiertes Lernen auf dem Bauernhof

  • Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und Referendare

  • Individuelle Beratung für die Einbindung landwirtschaftlicher Themen in den Unterricht

  • WLV-Pilotprojekte, bei denen Landwirtinnen oder Landwirte in die Schule kommen und eine Unterrichtsstunde mitgestalten

  • Digitale Angebote für die Schule komplettieren die Möglichkeit, die Landwirtschaft in den schulischen Stundenplan einzubeziehen.

Denn:
Landwirtschaftliche Themen lassen sich in vielen Fächern einbinden – von Biologie, Chemie und Erdkunde bis hin zu Kunst, Philosophie, Physik und Sozialwissenschaften.

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