Landwirtschaft protestiert gegen Kürzungen beim Agrardiesel

"Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss!" Rund 400 Landwirtinnen und Landwirte aus Westfalen-Lippe zogen mit vor das Brandenburger Tor.
Aufgerufen zur Großdemonstration und Kundgebung hat der Bauernverband. Seit dem frühen Morgen versammeln sich rund 400 Landwirtinnen und Landwirte aus Westfalen-Lippe mit Berufskollegen aus der gesamten Bundesrepublik am Brandenburger Tor. Mit Traktoren und Transparenten machen sie ihrer Wut und Enttäuschung über die Pläne der Ampelkoalition Luft. Diese plant, den Agrardiesel und die Kfz-Steuerbefreiung für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen.
Als eine Kampfansage an die Bauern werten die Bauernpräsidenten Hubertus Beringmeier und Joachim Rukwied die Pläne.
„Hunderte Westfalen haben sich mit Landwirtinnen und Landwirten aus der gesamten Bundesrepublik vor dem Brandenburger Tor versammelt. Gemeinsam kämpfen wir für Steuererleichterungen bei Agrardiesel und Kfz-Steuer, die für unsere Betriebe bei der Nahrungsmittelproduktion unerlässlich sind. Die Bundesregierung muss sofort einlenken. Wir fordern die Rücknahme der Pläne der Ampel-Koalition und einen Schutzstatus für unsere heimische Landwirtschaft, die von zentraler Bedeutung für die Lebensmittelsicherung ist“, machte Hubertus Beringmeier vor dem Brandenburger Tor deutlich.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier sagte weiter: „Notwendige Kürzungen im Bundeshaushalt dürfen nicht auf dem Rücken kleiner und mittelständischer Landwirtschaftsbetriebe ausgetragen werden, nur weil es der Regierungskoalition bis jetzt nicht gelungen ist, ein tragfähiges Konzept für den Haushalt 2024 aufzustellen. Die drohenden zusätzlichen Steuer-Belastungen von fast 1 Milliarde Euro sind inakzeptabel und schwächen unsere hiesige Landwirtschaft im internationalen Wettbewerb erheblich. Massive Kostensteigerungen für unsere Betriebe und Preissteigerungen bei Lebensmitteln für Verbraucherinnen und Verbrauchern wären die Folge.“
DBV-Präsident Joachim Rukwied hält das Vorhaben der Ampel-Koalition, den sogenannten Agrardiesel für die Land- und Forstwirtschaft zu streichen, für absolut inakzeptabel: „Dieses Vorhaben ist eine Kampfansage an die deutsche Landwirtschaft und an uns Bauernfamilien. Die Bundesregierung hat offensichtlich kein Interesse an einer funktionierenden und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in Deutschland".