DBV-Situationsbericht | 12. Dezember 2024

Landwirtschaft verzeichnet deutliche Gewinneinbrüche

DBV-Präsident Joachim Rukwied stellt bei der Online-Pressekonferenz den Situationsbericht 2024/2025 vor.

Hohe Ausgaben, niedrige Preise – die wirtschaftliche Lage der Landwirtschaft ist angespannt. Erfahren Sie mehr im Situationsbericht des DBV.

Laut dem aktuellen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes haben sich die Ergebnisse in der Landwirtschaft im zurückliegenden Wirtschaftsjahr 2023/24 wieder deutlich verschlechtert. Im Durchschnitt lag das Unternehmensergebnis der Haupterwerbsbetriebe bei 77.500 Euro je Betrieb. Die Ergebnisse liegen damit um knapp 30 Prozent unter Vorjahresniveau. Mit Ausnahme der Veredelungsbetriebe kam es in nahezu allen Betriebsformen zu einem Ergebnisrückgang.

"Die wirtschaftliche und agrarpolitische Lage ist angespannt"

Die wirtschaftliche und agrarpolitische Lage sieht der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, daher weiter als sehr herausfordernd an: „Die Betriebsergebnisse sind deutlich eingebrochen. Besonders der starke Rückgang der Erzeugerpreise bei wichtigen pflanzlichen und tierischen Produkten macht den Landwirten zu schaffen. Zugleich stellen die hohen Betriebsmittelpreise die Betriebe vor große Herausforderungen. Wichtige Zukunftsinvestitionen bleiben weiterhin aus. Der Strukturwandel bei den Tierhaltern geht, trotz verbesserter wirtschaftlicher Situation bei den Veredlungsbetrieben, nahezu unvermindert weiter. Dies schwächt unsere ländlichen Räume, führt zum Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung.“

WLV Bild

Schlechte Politik darf nicht länger die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes bedrohen. Bei gestiegenen Markt- und Klimarisiken braucht es echte Entlastungen und Investitionsimpulse.

Joachim Rukwied
DBV-Präsident

Bauernpräsident Rukwied fordert angesichts dessen einen Neustart in der Agrarpolitik: „Schlechte Politik darf nicht länger die Zukunftsfähigkeit unseres Berufsstandes bedrohen. Bei gestiegenen Markt- und Klimarisiken braucht es echte Entlastungen und Investitionsimpulse. Damit die Tierhaltung in Deutschland eine Zukunft hat, ist eine deutliche Reduktion der Auflagen sowie Planungssicherheit erforderlich. Die Zahlen dokumentieren, wie die aktuelle Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zunehmend ihre einkommensstützende Wirkung verliert.“

Wirtschaftsanalyse auf der Basis von 6.900 Buchführungsabschlüssen

Der Analyse zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Landwirtschaft liegen 6.864 Jahresabschlüsse von landwirtschaftlichen Haupt– und Nebenerwerbsbetrieben zu Grunde, und zwar für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2023/24 (1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024) und die beiden vorangegangenen Wirtschaftsjahre (identische Betriebe). Es handelt sich dabei um Buchführungsabschlüsse der LAND–DATA, des Landwirtschaftlichen Buchführungsverbandes Kiel und anderer regionaler Buchstellen.

Die Ergebnisse sind auf Basis der Verteilung der Betriebe nach der Landwirtschaftszählung 2020 repräsentativ hochgerechnet. Bei den Ergebnissen zu den Agrargenossenschaften konnte auf die Unterstützung des Fachprüfungsverbandes (FPV) sowie des Genossenschaftsverbandes zurückgegriffen werden.

WLV Bild

Detaillierte Auswertungen zu den Ergebnissen für Ackerbaubetriebe, Futterbaubetriebe mit Milchproduktion, Veredlungsbetriebe sowie Haupterwerbsbetriebe im ökologischen Landbau finden Sie in Kapitel 5.2 des Situationsberichts.

Detailergebnisse lesen