Prämie für landwirtschaftliche Existenzgründungen | 5. Oktober 2023

Landwirtschaftliche Jugendverbände werben für Existenzgründungsprämie

Kritik an mangelndem Engagement des NRW-Landwirtschaftsministeriums

Die landwirtschaftlichen Jugendverbände in Nordrhein-Westfalen (NRW) nehmen das diesjährige Erntedankfest zum Anlass um auf das mangelnde Engagement des NRW-Landwirtschaftsministeriums bei der Einführung einer Prämie für landwirtschaftliche Existenzgründungen in NRW hinzuweisen. Der Ring der Landjugend fordert seit geraumer Zeit gemeinsam mit dem jungen Bioland, der jungen AbL und anderen Jugendverbänden die Existenzgründungsprämie für NRW.

„Während Sachsen-Anhalt die maximale Förderhöhe der dort bereits 2017 eingeführten Existenzgründungsprämie aktuell von 70.000 € auf 100.000 € erhöht hat, in Brandenburg seit Kurzem erstmalig Anträge gestellt werden können und in Thüringen die ersten Förderbescheide ausgestellt werden, beschränkt sich das Haus von Ministerin Gorißen bezüglich der Einführung einer entsprechenden Prämie in NRW seit mehreren Jahren auf Ankündigungen und interne Prüfaufträge", bemängelt der Junglandwirt und Vorsitzende des Rings der Landjugend, Johannes Bühlmeyer. Bühlmeyer berichtet zudem, dass junge Betriebsgründer:innen auch aus NRW gezielt nach Sachsen-Anhalt gehen, um mit Hilfe der Prämie dort einen Betrieb gründen zu können.

Auch eines der bisherigen Argumente des zuständigen Landwirtschaftsministeriums, dass die Einführung einer Existenzgründungsprämie zwar in Bundesländern mit einer vergleichsweise großen Agrarstruktur, wie beispielsweise Sachsen-Anhalt und Brandenburg umsetzbar sei, nicht aber in einem Bundesland mit der Agrarstruktur von NRW, lassen die Landjugendlichen nicht gelten. „Spätestens die Einführung der Existenzgründungsprämie in Rheinland-Pfalz zu Beginn diesen Jahres hat doch gezeigt, dass die Einführung einer Existenzgründungsprämie eine Frage des Wollens, und nicht des Könnens ist“, sagt Andreas Maaß, selbst junger Schweinehalter und Vertreter des jungen Biolandes in NRW. Maaß ergänzt zudem: „Das Ministerium in Rheinland-Pfalz hat sogar mitgeteilt, dass es gerade in der kleinteiligen Agrarstruktur in Rheinland-Pfalz einen Anlass sieht, die jungen Landwirtinnen und Landwirte zu fördern, um agrarstrukturell negative Tendenzen abzufedern.“

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