DBV: Mehr Bürokratie, aber kein wirksamer Bodenschutz!

Für eine Landwirtschaft mit Zukunft fordert der Bauernverband praxisnahe Lösungen statt zusätzlicher Belastungen.
In dieser Woche (23.10.2025) wurde die "EU-Richtlinie zur Bodenüberwachung und -resilienz" vom Europäischen Parlament verabschiedet. Schon zuvor hatte der Rat der Europäischen Union die Richtlinie förmlich angenommen. Jetzt haben die Mitgliedstaaten drei Jahre Zeit, es in nationales Recht umzusetzen.
Scharfe Kritik am Beschluss kommt vom DBV. Zentrale Kritikpunkte sind
mangelnde Praxisnähe
zusätzliche Bürokratie und Kosten
die Nichtberücksichtigung bestehender nationaler Programme
Rukwied: "Eine Fehlentscheidung zulasten der Landwirtschaft"
DBV-Präsident Joachim Rukwied bezeichnete den Beschluss des EU-Parlaments als eine Fehlentscheidung zu Lasten der Landwirtschaft: "Sie konterkariert die neu gesetzten Prioritäten der EU im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit und Vereinfachung". Rukwied betonte, die im Trilog-Prozess erzielte Einigung werde zu einem Ausufern an Bürokratie und zukünftigen Bewirtschaftungsauflagen für Bäuerinnen und Bauern führen. "Offensichtlich hat man in Brüssel jeglichen Praxisbezug verloren.“
Der Bauernverband argumentiert, der Schutz der Qualität und der Fruchtbarkeit des Bodens als Erhalt der Produktionsgrundlage liege im ureigenen Interesse der Land- und Forstwirte. Es bedürfe keiner zusätzlichen Regulierung aus Brüssel. Bereits heute gebe es eine Vielzahl an Regelungen des Fachrechts und der Förderpolitik zum Schutz der Böden. Der dauerhafte Verlust landwirtschaftlicher Böden durch Versiegelung im Rahmen von Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen werde durch das neue Gesetz mangels fehlender Regelungskompetenz der EU hingegen nicht gestoppt.