Ministerin Gorißen besucht Rinder haltenden Betrieb in Heek

NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen hat sich auf dem Vollspaltenbetrieb der Familie Telgmann in Heek-Ahle einen Eindruck der für Westfalen-Lippe typischen Rindermast verschafft. Begrüßt wurde sie u.a. von Bauernpräsident Hubertus Beringmeier.
Neben den Haltungsthemen in der Rindermast ging es um den Rindfleischmarkt, der Haltungsform des Lebensmitteleinzelhandels und der Industrieanlagen: Industrieemissionsrichtlinie (IED), die derzeit in Brüssel verhandelt wird. Es konnte auch über die dringend erforderlichen Entscheidungen zum Verbringen der Kälber in Bezug auf die Blauzungenkrankheit gesprochen werden. Hier ist der Bund jetzt gefragt, der WLV erhofft sich Ergebnisse aus dem Bund-Länder-Gespräch am Montag.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier machte im Gespräch mit der Ministerin deutlich: „Rindermastbetriebe in Westfalen-Lippe haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu vielen Vorteilen entwickelt. Einerseits hat sich die Tiergesundheit stetig verbessert, andererseits auch die Arbeitsbedingungen und -qualität der Menschen, die mit den Tieren arbeiten.
Trotz allem diskutieren wir seit vielen Jahren im WLV über eine verringerte gesellschaftliche Akzeptanz der Nutztierhaltung insgesamt. Der Erfolg und die Zukunft der modernen Tierhaltung hängen dabei wesentlich von der Akzeptanz in der Gesellschaft ab.“
„Die Einführung einer Förderung für den Einbau eines weich oder elastisch verformbaren Bodenbelags für die Kälberhaltung und die ELER-Förderung für Haltungsverfahren auf Stroh erkennen wir hoch an“, lobte der Vorsitzende des WLV-Arbeitskreis Rindfleischerzeugung Hans-Georg Rexforth-Weilers die Unterstützung für Rinderhalter durch das NRW-Landwirtschaftsministerium. Dies sei nicht selbstverständlich und mache deutlich, dass NRW ein ernsthaftes Interesse habe, die Entwicklung hin zu mehr Tierwohl in den Ställen voranzutreiben.
Rexforth-Weilers machte aber mit Blick auf die zukünftigen Veränderungen deutlich: „Es ist zwingend notwendig, praxistaugliche Lösungen für die Umsetzung bei gesetzlichen Verschärfungen und höheren Tierwohlstandards zu berücksichtigen.“ Viele Bullen in NRW werden heute in umgebauten Altgebäuden gehalten. In einer von der Landwirtschaftskammer in NRW überarbeiteten NRW-Bauschrift für Mastbullen-, Fresser-, Mastkälber- und Mutterkuhhalter finden diese Aspekte besondere Berücksichtigung.