Ministerin Gorißen zu Gast auf Hof Nagel in Arnsberg-Wettmarsen

Wie sehen erfolgreiche Strategien zur betrieblichen Diversifizierung mit und durch den Ökolandbau aus? Am Montag (30.10.) informierte sich NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen im Hochsauerland.
Gemeinsam mit Bauernpräsident Hubertus Beringmeier besuchte sie den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb Nagel in Arnsberg-Wettmarsen. Dort betonte die Ministerin die schwierige Situation, in der sich die Biobetriebe derzeit befinden. Aktuell gebe es zwar einen leichten Zuwachs bei der Zahl der Biobetriebe in NRW. Jedoch habe sie sich die Erreichung des Ziels von 20 % Ökolandbau deutlich schneller und leichter vorgestellt. Der Kreis Hochsauerland sei mit 18 % Öko-Betrieben und 15 % Öko-Fläche auf einem guten Weg.
Mastschweine, Mutterkühe, Direktvermarktung, Forst & Weihnachtsbäume
Betriebsleiter Theo Nagel stellte kurz den Betrieb - 34 ha Grünland, 37 ha Acker und 90 ha Forstwirtschaft - vor. Von der Forstfläche seien lediglich 10 % vom Borkenkäfer verschont geblieben. Der Betrieb mästet 500 Schweine für Edeka, hält rund 30 Mutterkühe der Rasse Charolais und baut Weihnachtsbäume an. Über den eigenen Hofladen werden alle Rinder direkt vermarktet.
Juniorchef Friedrich Nagel hat sich im vergangenen Jahr extra zum Metzgermeister fortbilden lassen. Ein Teil der eigenen Schweine, aber auch eigenes Getreide geht über die eigene Ladentheke. Im Advent veranstalten Nagels einen eigenen Weihnachtsmarkt mit Eventcharakter auf dem Betrieb.
Großes Lob für die Innovationskraft des Betriebes
Präsident Beringmeier lobte die Innovationskraft des Betriebes und die gute Symbiose zwischen Bio und Direktvermarktung. Im Bezug auf das 20 %-Öko-Ziel der Ministerin gab er aber zu bedenken, den Markt dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Aktuell gäbe es keine Absatzchancen für 20 % Ökolandwirtschaft.
An der Mutterkuhweide erklärte Juniorchef Friedrich Nagel mit Blick auf die hängige Topographie, wie schwer es unter diesen Bedingungen sei, wolfssichere Zäune zu errichten und dass der generelle Aufwand für die Weidehaltung nicht ausreichend honoriert würde. Die Ministerin pflichtete ihm hier bei und sagte, dass für sie die Weidetierhaltung Vorrang vor dem Wolf habe.