Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz | 31. März 2023

Programm muss wirtschaftliche Perspektiven für die Betriebe entwickeln!

Ökosysteme sollen entscheidend verbessert und widerstandsfähiger gemacht werden. Das sieht das vom Bundeskabinett beschlossene "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz" vor. Der Bauernverband ist skeptisch.

Der Deutsche Bauernverband erwartet von der Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK), dass es Landwirte bei einem fachlich fundierten und effizienten Klimaschutz unterstützt. Gleichzeitig müsse eine klimaschädliche Verlagerung der Produktion vermieden werden.

Was erwartet der Bauernverband vom Aktionsprogramm?

  • Es muss für Bauern auch Geschäftsmodelle für Leistungen im Klimaschutz vorsehen.

  • Nur so kann die Landwirtschaft Nahrungsmittelsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander verbinden.

  • Das Aktionsprogramm muss den Bauern verlässliche Perspektiven und ökonomische Anreize für freiwillige Klimaschutzmaßnahmen auch weit über das Jahr 2030 hinaus bieten, etwa bei der Wiedervernässung von Mooren.

  • Bei der Umsetzung des Aktionsprogramms müssen Lösungen gemeinsam mit den Bauern erarbeitet werden, nicht gegen sie.

Bringt das Programm eher weniger Klimaschutz als mehr Naturschutz?

Abseits der Vorschläge zur Moorvernässung befürchtet der DBV, dass sich im ANK eher weniger Klimaschutz als mehr Naturschutz findet. „Das Aktionsprogramm darf auf gar keinen Fall zu einem Stilllegungsprogramm für landwirtschaftliche Flächen werden", erklärte Bauernpräsident Joachim Rukwied.

Mehr Klimaschutz in Landnutzungssystemen sei wichtig. Das ANK biete Betrieben aber keine produktionsintegrierten Maßnahmen an oder nur solche, deren Klimawirkung fragwürdig sei. Gebraucht wüden wissenschaftlich abgesicherte Konzepte für mehr Klimaschutz durch eine produktive, effiziente Erzeugung und Bindung von Kohlenstoff.

Klimaschutz gelinge nur, wenn mehr Kohlenstoff in den Landnutzungssystemen gebunden werde, ohne die Bewirtschaftung zu verdrängen. Ein Schritt in die richtige Richtung sei der geplante einheitliche europäische Zertifizierungsrahmen für Kohlenstoffsenken. Wenn eine Planungssicherheit gegeben wäre, seien Landwirte bereit, innovative Konzepte langfristig umzusetzen.