Sonnenstrom vom Acker - Ertragsbringer oder Ertragskiller?

In einem Langfristversuch haben Forscher das Potential von Agri-Photovoltaik für die Landwirtschaft untersucht. Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft hat die Ergebnisse einer Pilotanlage, die seit 2016 läuft, veröffentlicht.
Erstmalig wurde im Rahmen eine Forderprojekts des Bundesforschungsminiseriums im Jahr 2016 ein landwirtschaftlicher Praxisversuch angelegt. Gelegen in der Region Bodensee-Oberschwaben wurde der Versuch speziell auf die Anforderungen der Landwirtschaft angepasst: So wurde unter anderem durch die Verwendung spezieller bifazialer Solarmodule mit einem erhöhten Reihenabstand eine relativ gleichmäßige Lichtverteilung unter der rund ein Drittel Hektar großen Anlage erreicht. Durch eine Anpassung der Stahlkonstruktion auf die Arbeitshöhen und -breiten der Landmaschinen kann die Fläche weitestgehend normal bewirtschaftet werden.
Ziel des Versuchs war, erstmalig in größerem Maßstab unter mitteleuropäischen Bedingungen zu untersuchen, wie sich der Anbau unter den Solarpanelen auf das Wachstum und die Erträge der darunter angebauten Kulturen auswirkt. Angelegt auf einem ökologisch-bewirtschafteten Mischbetrieb mit Milchviehhaltung und Marktfruchtanbau, wurden exemplarisch verschiedene Kulturen der betriebseigenen Fruchtfolge gewählt, welche sich neben ihrer Nutzung auch in ihren Vegetationsperioden und Wachstumseigenschaften unterscheiden: Kartoffeln, Kleegras, Knollensellerie und Winterweizen.