EU-Vorschlag ist praxisfern und muss gestoppt werden!

Einen eindringlichen Appell richtet der WLV an die Abgeordneten im EU-Parlament. Seine Forderung: Den EU-Vorschlägen über ein Verbot von Pflanzenschutzmittel in Schutzgebieten die Zustimmung zu verweigern.
Ein vollkommen praxisferner Verordnungsvorschlag der Europäischen Kommission sieht ein Pflanzenschutzmittelverbot in Schutzgebieten und massiven Bürokratieaufwand vor. Die Vorschläge von Sarah Wiener gehen in dieselbe Richtung. Bäuerinnen und Bauern warnen eindringlich vor den Folgen, wenn die Pläne so in wenigen Tagen (20.-23.11.2023) bei der Abstimmung im EU-Parlament durchkommen.
Was würde es bedeuten, wenn die Vorschläge durchkommen?
Die heimische Landwirtschaft würde sich enorm verändern. Gemüse, Kartoffeln, Raps und Zuckerrüben wären kaum noch anbaufähig und würden damit von den Flächen verschwinden.
Zu diesem Schluss kommt ein aktuelles Gutachten der Soester Fachhochschule Südwestfalen von Professor Dr. Friedrich Kerkhof.Nicht nur die Existenz zahlreicher Höfe würde massiv gefährdet, sondern auch die sichere Nahrungsmittelversorgung würde leichtfertig aufs Spiel gesetzt.
Kulturen wie z. B. der Raps, die für viele Insekten wertvoll sind, hätten kaum noch eine Chance. Auf lange Sicht würde die Biodiversität deutlich reduziert.
Es sind zeitgerechtere und intelligentere Lösungen gefragt!
"Wir Landwirtinnen und Landwirte in Westfalen-Lippe denken in Generationen; wir wollen möglichst nachhaltig arbeiten, damit auch noch unsere Kinder und Enkel gute und gesunde Nahrungsmittel anbauen können", heißt es in einem Flugblatt des WLV. Bäuerinnen und Bauern seien bestrebt, den chemischen Pflanzenschutz auch weiterhin zu reduzieren, aber es gebe deutlich praktikablere und intelligentere Methoden.
Integrierter Pflanzenbau oder Präzisionslandwirtschaft sind nur zwei Beispiele, die den Einsatz schon heute deutlich reduziert haben und in denen bei weiterer technischer Entwicklung noch weiteres deutliches Potenzial schlummert. Die Forschung sollte in diesem Bereich verstärkt gefördert werden.
Um die Argumente in eine breite Öffentlichkeit zu tragen, hat der WLV ein Flugblatt entwickelt, dass als Download hier zur Verfügung steht.