Eine grundsätzlich bessere Wertschätzung des Produktes Fleisch ist im Sinne aller Beteiligten, betont Bauernpräsident Hubertus Beringmeier im aktuellen Interview mit dem Wochenblatt Westfalen-Lippe: "Deshalb ist es nur folgerichtig, hier künftig stärker zusammen zu arbeiten." In den vergangenen Monaten habe man viele intensive Gespräche geführt, wie eine Branchenlösung zur gemeinschaftlichen Fleischwerbung aussehen könnte und sich auf ein Finanzierungskonzept geeinigt.
Wer bezahlt die Branchenkommunikation Fleisch?
Die notwendigen Finanzmittel kommen über einen festen Obulus je Schlachttier zusammen: Mit möglichst geringem Aufwand wird über den Flaschenhals der Schlachthöfe künftig 30 Cent pro geschlachtetem Schwein bzw. pro Schlachtsau und 1,20 € je Schlachtrind für den gemeinsamen Werbetopf eingesammelt.
Dieses Geld stammt vereinbarungsgemäß zu je einem Drittel von
den Landwirten,
den Schlachtern und
den Fleischverarbeitern.
Warum werden die Solidarbeiträge nicht auf der Abrechnung ausgewiesen?
Das wäre mit dem Kartellrecht nicht vereinbar. Der Drittel-Anteil der Landwirte wird sich in einem etwas niedrigeren Erlös niederschlagen (rund 0,1 Cent/kg Schweine- und Rindfleisch).
Wer ist von der Schlachthof-Seite dabei?
Neben den Großen der Branche wie Tönnies, Westfleisch, Vion und Danish Crown machen auch zahlreiche Mittelständler mit. Dadurch sind 85 bis 90 % der Schlachttiere in Deutschland eingebunden.
Wie hoch wird das Budget der Branchenkommunikation Fleisch sein?
Umgerechnet auf die Schlachtmengen ergibt das ein Finanzvolumen von jährlich etwa 11 Mio. € aus dem Schweinebereich und rund 3 Mio. € aus dem Rindersektor. Hierin eingeschlossen sind auch die geschlachteten Importtiere beispielsweise aus den Niederlanden.