Wilhelm Kühn neuer Vorsitzender des Kreisverbandes Hochsauerland

Erst im Februar dieses Jahres waren Wilhelm Kühn und Christian Otto als Stellvertreter in die Spitze des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland gewählt worden, jetzt bilden sie schon ein gutes halbes Jahr später das neue Führungs-Duo.
Nach dem tragischen Tod des Vorsitzenden Josef Schreiber wählte der Kreisverbandsausschuss des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes am Montag in Olsberg den 39jährigen Milchkuhhalter Wilhelm Kühn aus Arnsberg-Uentrop zum neuen Vorsitzenden und den 55jährigen Mutterkuhhalter Christian Otto aus Eslohe-Wenholthausen zum ersten Stellvertreter.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier leitete die Wahl und berichtete im Anschluss über die neusten agrarpolitischen Entwicklungen, die besonders die Landwirtschaft im Sauerland betreffen: Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Reduzierung der Pflanzenschutzmittel speziell in Landschaftsschutzgebieten lehne der WLV komplett ab. Beringmeier: „Dieser Vorschlag bringt die Landwirtschaft zum Erliegen."
Die für ab 2023 beschlossene Weideprämie für Mutterkühe begrüßte Beringmeier: „Die landschaftspflegerische Leistung unserer Mutterkuhhalter muss gesamtgesellschaftlich getragen werden." Das reiche aber im Rahmen der EU-Agrarreform bei weitem nicht, da müsse deutlich mehr kommen.
Im Rahmen der Genehmigungen von Windkraftanlagen im Wald sei man ein ganzes Stück vorangekommen, viele Waldbesitzer könnten nun auf Kalamitätsflächen zumindest eine Zwischennutzung und damit Wertschöpfung über 20 Jahre installieren. Bei Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen sei seitens des WLV aber Vorsicht geboten: „Wir möchten zuerst PV-Anlagen auf bereits versiegelten Flächen sehen.“
Enttäuscht zeigte sich Beringmeier darüber, dass die Bundesregierung die Finanzierung der praktischen Umsetzung zur Weiterentwicklung der Tierhaltung nicht in die Hand nehme. Der WLV-Präsident sprach an dieser Stelle von einer Boykott-Haltung des Landwirtschaftsministers, die die Ergebnisse der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft ignoriere.