Gremienarbeit | 27. November 2024

Konstruktiver Austausch mit der Kreisverwaltungsspitze

Kreisvorstand tagt im Sitzungssaal des Kreishauses in Borken

Gestern Vormittag hat der WLV-Kreisvorstand im Sitzungssaal des Kreishauses zusammen mit den die Landwirtschaft betreffenden Fachbereichsleitern der Kreisverwaltung sowie den Fachbereichsleitern der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer NRW getagt. Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß bedankte sich für diese Möglichkeit ausdrücklich bei Landrat Dr. Kai Zwicker und den Kolleginnen und Kollegen seines Verwaltungsvorstands, die diesen Dank gerne zurückgaben.

In seinem Vortrag ging Bernd Garvert, Leiter des Fachbereichs „Natur und Umwelt“ beim Kreis, unter anderem auf die Grundwasserbewirtschaftung in Wasserschutzgebieten ein. Hier werde der Kreis künftig angesichts des Klimawandels häufiger in die Notwendigkeit kommen, eine Überbewirtschaftung des Grundwasserkörpers abwenden zu müssen – auch durch Kontingentierung bestehender Entnahmerechte. Der WLV will sich bei neuen Strategien zur Sicherstellung des Wasserdargebots aktiv in die Lösungssuche einbringen, hob Kreisgeschäftsführer Jörg Sümpelmann hervor und knüpfte hierbei an das Schwerpunktthema des Kreisverbandsausschusses sowie den dortigen Vortrag von Prof. Andre Niemann an. Herr Garvert lobte in diesem Zusammenhang das WLV-Projekt zum Wassermanagement im Wassereinzugsgebiet „Borken - Im Trier“ und bat die Landwirte darüber hinaus um Mitarbeit im grenzüberschreitenden Interreg-Projekt zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung im Bereich Vreden/Ahaus.

Baufachbereichsleiterin Bärbel Jüditz referierte zu baurechtlichen Vorgaben und Entwicklungen, unter anderem zu Erneuerbaren Energien, wo der Kreis Borken in den Statistiken münsterlandweit führend ist. Hier wie auch zum Bereich des Baurechts bei Tierwohlställen gibt es immer wieder große Rechtsunsicherheiten, welche die Behörden vor immense Vollzugsprobleme stellen angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Klagen gegen Genehmigungsbescheide. Markus Weiß nahm die Verwaltung bei seiner Kritik aus, formulierte diese aber sehr deutlich in Richtung der Gesetzgebung in Land und Bund: „Dass wir – vor allem als Tierhalter – an so vielen Stellen keine Rechtssicherheit haben, ist gelinde gesagt ernüchternd. In fünf oder acht Jahren brauchen wir das nicht mehr. Wir brauchen jetzt verlässliche Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung unserer Betriebe. Sonst wird die Tierhaltung in Länder mit niedrigeren Standards abwandern.“

Kreisveterinärin Anja Miebach berichtete zum aktuellen Stand in Sachen Tierseuchen. Vor allem zu BHV1 bei den Rindern und ASP bei den Schweinen sei immer wieder die Wichtigkeit der einzelbetrieblichen Biosicherheitsmaßnahmen zu unterstreichen. Wenn man dazu als Region vor Ort den belastbaren Nachweis führen könne, dass die Betriebe flächendeckend zielführende Maßnahmen umsetzen, helfe dies auch im Ausbruchsfall dabei, die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen für die gesamte Region kleiner halten zu können. Der Ausschuss für Nebenerwerbslandwirte im Kreisverband greift das auf und organisiert für den 11. Dezember einen Online-Infoabend mit dem Fokus auf Schweine- und Rinderhalter im Nebenerwerb.

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Vorstandssitzung gemeinsam mit der Kreisverwaltungsspitze