Silke Gorißen kritisiert "Sippenhaft" für gut wirtschaftende Betriebe
Tierhaltung und "Rote Gebiete" stehen im Zentrum des Gesprächs der Borkener Kreisverbandsspitze mit der NRW-Landwirtschaftsministerin
Erstmals nach ihrem Amtsantritt haben sich heute Vertreter des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes mit Silke Gorißen zum Gespräch getroffen.
Die neue Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen war heute Vormittag zu Gast in der WLV-Kreisgeschäftsstelle in Borken. Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß bedankte sich bei der aus dem Nachbarkreis Kleve stammenden CDU-Politikerin und bei ihrer Parteikollegin und Bundestagsabgeordneten, Anne König, für die Möglichkeit zum Austausch zu den derzeit drängenden Themen rund um Düngeverordnung, Pflanzenschutz und Perspektiven für die Tierhaltung: „Die Teilnehmerzahlen an der Initiative Tierwohl sind im Kreis Borken im letzten Jahr nochmals deutlich gestiegen. Hierdurch beweisen unsere Tierhalter im großen Stil, dass sie bereit sind, mehr Tierwohl in ihren Ställen umzusetzen, aber in Schritten, die auch leistbar sind. Aber das, was Cem Özdemir aktuell in seinem Entwurf zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz vorschlägt, schließt 80 Prozent der hiesigen Betriebe dezidiert aus und wird zu einer massiven Abwanderung der Haltung ins Ausland führen.“
Auch im Ackerbau werde den Landwirten mit massiven Einschränkungen bei Pflanzenschutz und vor allem Düngung die Perspektive massiv erschwert. Ein aktuelles Beispiel sind die extremen Ausweitungen bei den als rot (nitratbelastet) eingestuften Gebieten im Kreis Borken und anderswo. „Aufbauend auf den sehr guten Ergebnissen der Kooperationsarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft brauchen unsere Bauern das Signal, dass es sich auch zukünftig für sie auszahlt, den Fokus auf Innovation und gewässerschonendes Wirtschaften zu legen. Momentan haben viele eher das Gefühl, dass sie sich ein Bein ausreißen können und trotzdem keinerlei Aussicht auf Erleichterungen da sind“, so Markus Weiß. Die Ministerin sprach in dem Punkt von „Sippenhaft“, in die gut wirtschaftende Betriebe mit dem Wegfall der Binnendifferenzierung genommen werden. Silke Gorißen sicherte in diesem und anderen Punkten ihre Unterstützung zu.