Tierwohl | 22. September 2025

Kritik am Förderstopp für Bundesprogramm „Umbau der Tierhaltung“

WLV-Präsident Beringmeier: „Rücknahme der Förderung ist ein Schlag ins Gesicht für uns Tierhalter!“

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) plant, das Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung einzustellen. Eine Milliarde Euro an Fördermitteln war den Tierhalterinnen und Tierhaltern seinerzeit für den Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl in Aussicht gestellt worden. Begründet wird der geplante Fördersttopp mit einer bislang geringen Nachfrage.

WLV Bild

Die Tierwohl-Milliarde war ein Hoffnungsschimmer zur weiteren Optimierung der Tierhaltung – mit einem verlässlichen Finanzierungskonzept und langfristiger Planungssicherheit für die Betriebe. Die Tatsache, dass die Mittel bisher noch nicht vollumfänglich abgerufen worden sind, liegt nicht am Unwillen der Landwirtinnen und Landwirte, in ihre Ställe zu investieren.

Hubertus Beringmeier
Bauernpräsident in Westfalen-Lippe

Enge Vorgaben, hohe bürokratische Hürden und fehlende Praxistauglichkeit

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) widerspricht der Argumentation des Ministeriums - eine bislang zu geringe Nachfrage - entschieden. WLV-Präsident Hubertus Beringmeier betont in einer Pressemeldung, dass nicht mangelnde Investitionsbereitschaft der Tierhalter das Problem sei, sondern zu enge Vorgaben, hohe bürokratische Hürden und fehlende Praxistauglichkeit der Kriterien. Viele Betriebe hätten deshalb keine Chance gesehen, die Förderung tatsächlich zu nutzen.

Forderung: Einheitliche verlässliche Vorgaben statt Förder-Flickenteppich

Künftig soll die Unterstützung für Stallumbauten möglicherweise über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) erfolgen. Doch konkrete Regelungen liegen bislang nicht vor – die Gefahr eines „Flickenteppichs“ von Länderregelungen wächst.

Der WLV fordert daher: Die ursprünglich zugesagte Milliarde muss in voller Höhe für den Stallumbau bereitstehen. Zudem braucht es bundesweit einheitliche, verlässliche Vorgaben und echte Planungssicherheit für die Betriebe. Nur so können Landwirte den Umbau hin zu mehr Tierwohl und gesellschaftlicher Akzeptanz verlässlich gestalten.