Auswirkungen der Niederschläge bei der Ernte deutlich spürbar
In seiner Zwischenbilanz zur Ernte betont Hubertus Beringmeier besonders die Zunahme von Wetterextremen und ihre Auswirkungen auf die Erntearbeiten.
„Bisher zu wenig Sonne und zu viel Regen im Ackerbau“: So beschreibt WLV-Präsident Hubertus Beringmeier die aktuelle Erntesituation in einer Pressemitteilung. Nach der Wintergerstenernte, die den jährlichen Erntereigen eröffnet und in weiten Teilen abgeschlossen ist, ernten die Landwirtinnen und Landwirte in diesen Tagen Sommergerste, Weizen, Triticale, Hafer, Roggen und Raps.
Später Start der Gerstenernte mit unterdurchschnittlichem Ergebnis
Durch anhaltende Niederschläge ab dem Jahresbeginn wurde das Sommergetreide zunächst bis zu vier Wochen später als üblich ausgesät. Grund dafür waren erhebliche Wassermengen auf den Flächen, die ein Befahren zeitweise unmöglich machten, berichtet Beringmeier. In der Folge sind die Betriebe später als üblich mit der Getreideernte gestartet. Bei der bereits eingefahrenen Gerste zeigen sich tendenziell unterdurchschnittliche Erträge und Qualitäten, die auch mit weniger Stroh einhergehen. So haben die Betriebe in Westfalen-Lippe bei der Wintergersten-Ernte auf leichten Böden zwischen vier und sieben Tonnen pro Hektar (im Vorjahr 8,5 Tonnen/Hektar) erzielt, auf schweren Böden liegt der Hektarertrag bei acht bis neun Tonnen (im Vorjahr 9,5 Tonnen/Hektar).
„Insgesamt beobachten wir, dass die Extreme deutlich zunehmen. Nach mehreren Dürrejahren ist dieses Jahr von zahlreichen Regenperioden geprägt, durch die die Aussaat und Ernte immer wieder unterbrochen werden. In der Folge sind in diesem Jahr auch die schweren Böden, die für den Getreideanbau grundsätzlich begünstigt sind, mehr als gesättigt“, sagte Beringmeier. Durch zu viel Nässe im Boden sei der Pilz- und Schädlingsdruck in diesem Jahr höher, sodass weitere Pflanzenschutzmaßnahmen ergriffen werden mussten.
Appell zu gegenseitiger Rücksicht im Straßenverkehr
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband wirbt in der Erntezeit für gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr. „Die landwirtschaftlichen Maschinen, die in der Getreideernte zum Einsatz kommen, sind immer leistungsfähiger, dadurch aber auch größer. Wir hoffen auf das Verständnis der Bevölkerung, wenn es in der Folge zu Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kommt. Wenn alle Beteiligten aufeinander Rücksicht nehmen und Acht geben, sollte die Ernte zügig und ohne Probleme abgeschlossen werden“, wirbt Hubertus Beringmeier im Rahmen der gemeinsam mit der Landesverkehrswacht initiierten Aktion „Rücksicht macht Wege breit“.