WLV-Kritik an Lidl und Aldi | 11. Juni 2025

„Tierwohl, Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben ihren Preis!

Unverständnis der Landwirtschaft: Bauernpräsident Beringmeier findet klare Worte für geplante Preissenkungen auf Grundnahrungsmittel.

Die von zwei großen deutschen Discountern angekündigten Preissenkungen um bis zu 35 Prozent unter anderem für Grundnahrungsmittel sorgen bei den Landwirtinnen und Landwirten in Westfalen-Lippe für völliges Unverständnis.

Angesichts hoher Produktionskosten und der gesellschaftlich gewünschten Forderungen nach mehr Tierwohl und Maßnahmen zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz kommen die beabsichtigten Preissenkungen nach Einschätzung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes zur Unzeit und senden ein falsches Signal an die Verbraucher, schreibt der Verband in einer Pressemitteilung.

WLV Bild

Denn die notwendigen Herausforderungen, zum Beispiel beim Tierwohl, müssen auf Grundlage einer verlässlichen Finanzierung angegangen werden. Preissenkungen dürfen deshalb nicht zulasten der Erzeuger gehen, stattdessen ist über eine Absenkung der Marge im Lebensmitteleinzelhandel nachzudenken!

Hubertus Beringmeier
Bauernpräsident

Hubertus Beringmeier kritisiert die Preispolitik der Discounter scharf: „Aus Sicht der Verbraucher mögen sinkende Lebensmittelpreise zunächst Anlass zur Freude geben. Aus der Perspektive der Produzenten fehlt uns für dieses Vorgehen jedoch jegliches Verständnis."

Die Produktion von hochwertigen, regional und nachhaltig erzeugten Lebensmittel habe – unter Gesichtspunkten wie Tierwohl, Nachhaltigkeit und Umwelt-, Natur- und Klimaschutz – ihren Preis. Der hoch konzentrierte deutsche Lebensmitteleinzelhandel müsse sich dieser Verantwortung stellen, damit positive Effekte der landwirtschaftlichen Produktion auch entsprechend honoriert werden.

"Der wichtige und richtige Ansatz für mehr Tierwohl, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz darf nicht durch eine falsche Preispolitik konterkariert werden. Dem massiven Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels können die Betriebe sonst langfristig nicht standhalten," betonte der WLV-Präsident.