Verbandsarbeit | 28. November 2025

Das Bauernparlament des WLV hat getagt

Präsident Hubertus Beringmeier bei seinem agrarpolitischen Bericht vor den Delegierten auf Gut Havichhost bei Münster.

Am Mittwoch haben sich die Delegierten der Kreisverbände getroffen, über agrarpolitische Themen beraten und den Haushalt für 2026 beschlossen.

In seinem agrarpolitischen Bericht ging WLV-Präsident Hubertus Beringmeier ein auf die unsichere politische Gesamtlage mit weltweiten Krisen, handelspolitischen Spannungen und dem Erstarken populistischer Kräfte. Auf EU-Ebene prägten Trilogverhandlungen zur Gemeinsamen Marktorganisation, die verschobene Entwaldungsrichtlinie, das - trotz deutscher Ablehnung - verabschiedete Bodenüberwachungsgesetz, Verunsicherung rund um das Mercosur-Abkommen sowie ambitionierte Ziele der EU-Naturwiederherstellungsverordnung die europäische Debatte.

Auf Bundesebene führten die Bemühungen zur Rückkehr der Agrardieselrückerstattung zum Erfolg. Ebenfalls als Erfolg wertet Beringmeier die Aufhebung der Stoffstrombilanz. Mit Blick auf die Auswirkungen der Dünge-Urteile forderte er die Aufhebung der Landesdüngeverordnung. Im Fokus standen auch neue Dokumentationspflichten im Pflanzenschutz, die Schwierigkeiten beim Tierhaltungskennzeichnungsgesetz und der abrupt geschlossene Umbau-Fördertopf beim Bundesprogramm "Umbau der Tierhaltung".

Auf Landesebene NRW spielten der neue Sachkundenachweis für Rodentizide, die Diskussionen um die Erntegutbescheinigung, praxistaugliche Ausnahmen bei der Gülleausbringung sowie die Wolfspolitik eine zentrale Rolle. Große Aufmerksamkeit galt den Tierseuchen – vor allem ASP, Geflügelgrippe, Blauzunge und BHV1 –, die 2025 massive Herausforderungen für Betriebe darstellten.

Landesverbandsausschuss - Bauernparlament in Westfalen-Lippe

Der Landesverbandsausschuss (LVA) des WLV ist eines der oberste Entscheidungsgremien des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands. Er ist das zentrale Beratungs- und Steuerungsgremium, das die agrarpolitische Linie des Verbands mitbestimmt, das Präsidium begleitet und die Anliegen der Mitglieder bündelt.

Weitere Themen waren Energieprojekte wie Erdkabel- und Wasserstoffleitungen, die Öffentlichkeitsarbeit des WLV inklusive der Kampagne „Mag doch jeder“, Entwicklungen im Marktgeschehen (Getreide, Milch, Fleisch) sowie Erfolge in Bildung, Ehrenamt und Nachwuchsarbeit.

Unter dem Tagesordnungspunkt "Haushalt" verabschiedeten die Delegierten die Haushaltsplanung für das Jahr 2025. Bestandteil waren eine Erhöhung der Beiträge um 2,5 Prozent sowie die Einführung eines zusätzlichen Beitragsbestandteils für Betriebe, die Arbeitskräfte bschäftigen und deshalb Mitglied im Arbeitgeberverband sind.


Stefanie Sabet, frisch ernnannte Generalsekretärin des Deutschen Bauernverbandes (DBV) stellte sich den Delegierten der Kreisverbände vor. Sie gab einen Überblick über die Themen, die der Bauernverband derzeit auf deutscher und europäischer Ebene behandelt. Dazu gehören u.a. Bürokratieabbau & Wettbewerbsfähigkeit, die Zukunft der EU-Förderpolitik (GAP), Investitionen und finanzielle Rahmenbedingungen, Tierhaltung, Tierwohl & Tierseuchen sowie Umweltpolitik, Artenschutz und nachhaltige Landwirtschaft.

Stefanie Sabet übernahm am 1. September 2025 als Generalsekretärin die Geschäftsleitung des Deutschen Bauernverbandes: Die Diplomvolkswirtin gehörte seit 2017 der Geschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie an und war dort verantwortlich für Europapolitik und Nachhaltigkeit. Zudem leitete Stefanie Sabet seit 2018 die Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss.

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Die neue DBV-Generalsekretärin Stefanie Sabet bei ihrer Vorstellung.

Ehrung für erfolgreiche Teilnahme am Bundesentscheid 

Beim Landesverbandsausschuss geehrt wurden die beiden (ehemaligen) Fachschüler Benedikt Lüning (Dortmund) und Felix Meyer (Münster). Sie gewannen den Landesentscheid der Fachschüler NRW gewonnen und später beim Bundesentscheid den 2. Platz.

Nils Tiggemann, Auszubildender aus dem Kreis Warendorf gewann den Kreisentscheid in Münster. Den Landesentscheid NRW konnte er mit einem 3. Platz abschließen und verpasste leider damit ganz knapp die Qualifikation zum Bundesentscheid.

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Das Präsidium gratuliert zur erfolgreichen Teilnahme (v.l.n.r.): Nils Tiggemann, Bendikt Lüning, Felix Meyer.

Der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Bochert ist am 26. November 2025 auf Gut Havichhorst in Münster für seine Leistungen im Rahmen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung mit dem Franz Luster-Haggeney-Preis der Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster ausgezeichnet worden.

Der Preis wird vergeben für herausragende Leistungen, die zur Verbesserung des Verhältnisses von Landwirtschaft und Gesellschaft, zur stärkeren Vernetzung von Stadt und Land bzw. zu einer wertschätzenden Wahrnehmung der Landwirtschaft und des Landlebens in der Öffentlichkeit beitragen.

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v.l.: Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Landwirtschaftsverlag: Hubertus Beringmeier, Preisträger: Jochen Borchert, Tochter des Namensgebers: Irene Luster-Haggeney, Dr. Ludger Schulze Pals (Vorstand Stiftung Landwirtschaftsverlag)

Übersicht Einsatz & Erfolge der Verbandsarbeit 2024/2025
28.11.2025
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